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Wissenschaft Wissenschaft: Schwarzer Seehecht auf Reise nach Grönland

05.02.2003, 16:11
Mit einem Schwarzen Seehecht (Foto) ist grönländischen Fischern ein ganz besonderer Fang ins Netz gegangen. Dem Tier ist es scheinbar gelungen, von seiner Heimat in der Antarktis bis zur Arktis, also quasi ans andere Ende der Erde zu schwimmen, berichten dänische und norwegische Wissenschaftler im Fachblatt "Nature" vom Mittwoch (05.02.2003). Der 1,80 m lange und 70 Kilogramm schwere Fisch wurde im November 2000 an der Westküste Grönlands aus dem Wasser gezogen. Da die Fischer die Art nicht kannten, entschieden sie, das Tier einzufrieren. Bei der späteren Untersuchung identifizierten Wissenschaftler von der Universität Kopenhagen das Tier als Schwarzen Seehecht. (Foto: dpa)
Mit einem Schwarzen Seehecht (Foto) ist grönländischen Fischern ein ganz besonderer Fang ins Netz gegangen. Dem Tier ist es scheinbar gelungen, von seiner Heimat in der Antarktis bis zur Arktis, also quasi ans andere Ende der Erde zu schwimmen, berichten dänische und norwegische Wissenschaftler im Fachblatt "Nature" vom Mittwoch (05.02.2003). Der 1,80 m lange und 70 Kilogramm schwere Fisch wurde im November 2000 an der Westküste Grönlands aus dem Wasser gezogen. Da die Fischer die Art nicht kannten, entschieden sie, das Tier einzufrieren. Bei der späteren Untersuchung identifizierten Wissenschaftler von der Universität Kopenhagen das Tier als Schwarzen Seehecht. (Foto: dpa) Universität Kopenhagen

London/dpa. - Mit einem Schwarzen Seehecht ist grönländischen Fischern ein ganz besonderer Fang ins Netz gegangen: Dem Tier ist es scheinbar gelungen, von seiner Heimat im Südpolarmeer bis zur Arktis, also fast ans andere Ende der Erde zu schwimmen. Das berichten dänische und norwegische Wissenschaftler im Fachblatt «Nature» (Bd. 421, S. 599) vom Donnerstag. Dies sei besonders deshalb erstaunlich, weil der Schwarze Seehecht (Dissostichus eleginoides) normalerweise in kühleren Gewässern lebt, das Tier auf seiner Reise aber die warmen Gewässer am Äquator durchquert haben muss. Der Fang bekräftige somit eine bislang unbewiesene Theorie, nach der Polarfische die äquatorialen Gewässer passieren können, indem sie tiefe Kaltwasserströmungen nutzen.

Der 1,80 Meter lange und 70 Kilogramm schwere Fisch wurde im November 2000 an der Westküste Grönlands aus dem Wasser gezogen. Da die Fischer die Art nicht kannten, entschieden sie, das Tier einzufrieren. Bei der späteren Untersuchung identifizierten Peter Rask Møller von der Universität Kopenhagen (Dänemark) und sein Team das Tier als Schwarzen Seehecht. Diese können nur in Gewässern mit Temperaturen zwischen zwei und elf Grad Celsius überleben. Vermutlich sei der vor Grönland gefangene Fisch am Äquator auf 500 bis 1500 Meter abgetaucht, da in dieser Tiefe Temperaturen unter zehn Grad Celsius vorherrschen.

Trotz kleiner Unterschiede im Körperbau glauben die Wissenschaftler nicht, dass es sich bei dem «grönländischen» Seehecht um eine neue Art handelt. Denn die dortigen Gewässer würden bereits seit mehr als 20 Jahren intensiv befischt und überwacht, noch nie aber sei ein Exemplar dieser Art dort gefangen worden. Außerdem sei von diesen Seehechten bekannt, dass sie sehr weit wanderten. Allerdings war führte die längste zuvor nachgewiese Reise eines Schwarzen Seehechts nur bis vor die Küste Uruguays.