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Wissenschaft Wissenschaft: Miniermotte wird Sexuallockstoff zum Verhängnis

22.06.2007, 06:26

Aachen/ddp. - Sie entwickelten einenDuftstoff, der zumindest die Männchen der Rosskastanien-Miniermottein Klebefallen am Baumstamm locken kann, wie die Hochschule mitteilt.

Bislang gibt es keine flächendeckende Bekämpfungsmethode. EinzigeSchutzmaßnahme ist, das Falllaub der Kastanienbäume im Herbstsystematisch zu entfernen. Dort überwintern die Puppen derMiniermotte.

Bei günstiger Witterung schlüpfen Ende April parallel zurKastanienblüte die ersten Motten. Die mobileren Männchen werden durchden Sexuallockstoff der Weibchen angezogen, welche sich häufig amBaumstamm aufhalten. Mithilfe eines Syntheseverfahrens gelang es denAachener Forschern nun, diesen Lockstoff künstlich herzustellen. Mitdiesem Duftstoff sollen künftig Mottenfallen bestückt werden.

Die rund fünf Millimeter langen rostbraunen Falter wanderten Endeder 90er Jahre aus Mazedonien ein und breiteten sich flächendeckendin ganz Europa aus. Sie vermehren sich den Angaben zufolge sehrschnell, da pro Jahr bis zu fünf Generationen heranwachsen und keinnatürlicher Feind existiert. Jedes Weibchen legt nach der Begattungetwa 40 Eier auf der Oberseite der Kastanienblätter ab. Etwa zweiWochen später schlüpfen die Larven. Diese fräsen sich bei derNahrungsaufnahme regelrecht durch die Blätter und lassen dietypischen braunen Flecken entstehen.