Wissenschaft Wissenschaft: Erster Urzeit-Kolibri mit Federn in Tongrube entdeckt
Karlsruhe/dpa. - Ein Student hat den ersten Urzeit-Kolibri mit Federn in einer nordbadischen Tongrube entdeckt. Nach Angaben des Naturkundemuseums Karlsruhe lebte der Vogel vor rund 31 Millionen Jahren. «Es handelt sich um ein außerordentlich seltenes Stück, das bedeutend ist vor allem wegen seines Fundortes und seines Alters», sagte Museumsdirektor Volkmar Wirth am Donnerstag in Karlsruhe.
Der Student hatte das Fossil nach Museumsangaben Anfang Juni in der Tongrube Unterfeld bei Wiesloch nahe Heidelberg gefunden. «Er stolperte schier darüber und sammelte es auf», sagte Wirth.
Den Wissenschaftlern zufolge herrschte in der Urzeit in der Gegend ein Klima mit tropischen Temperaturen. Da es sich bei dem neuen Fund bereits um das dritte Kolibrifossil auf kleinem Raum handele, sei davon auszugehen, dass einst zahlreiche Vögel dieser Art im heutigen Kraichgau gelebt haben, sagte Eberhard Frey vom Naturkundemuseum. Heute sind Kolibris ausschließlich in Amerika heimisch.
In der Tongrube waren bereits zuvor zwei Kolibris ohne Federn entdeckt worden. Wie diese beiden 30 bis 34 Millionen Jahre alten Vogelskelette besitzt auch der neue Fund einen langen Schnabel, mit denen der Kolibri den Nektar aus den Blüten der Pflanzen saugen konnte. Die drei Vögel aus dem Erdzeitalter Tertiär dürften nach Schätzungen der Forscher eine Länge von acht bis neun Zentimetern gehabt haben.