Wiener Opernball Wiener Opernball: Anna Netrebko erscheint ganz in Schwarz

Wien/dpa. - Nach dem Eröffnungskommando «Alles Walzer» haben sich am Donnerstagabend Pomp, Prominenz und Debütanten auf dem Wiener Opernball im Dreivierteltakt gedreht. Vor allem runde Formendominierten in diesem Jahr die 52. Ausgabe des Walzerspektakels:Edelstripperin Dita von Teese schritt im silbergrauen Ballkleid auf Einladung des Baulöwen Richard «Mörtel» Lugner in die Staatsoper, im Showprogramm drehte sich vieles um die in Österreich stattfindendeFußball-Europameisterschaft.
Unter anderem Menschenrechtsaktivistin und Ex-Frau des RollingStones Sängers Mick Jagger, Bianca Jagger, Opernsängerin AnnaNetrebko in Schwarz, der Schauspieler Maximilian Schell und seinKollege Tobias Moretti betrachteten das Treiben mit Frack- undBallrobenzwang von ihren Logen aus. Die griechische Sängerin Nana Mouskuri hatte am Mittwoch kurzfristig abgesagt, überraschend tauchte am Abend noch «Desperate Housewives»-Star Teri Hatcher im braun- grünen Abendkleid auf. Startenor Jose Carreras sang zur Eröffnung aufder Bühne.
Auch das runde Leder hielt in diesem Jahr Einzug in die schickeStaatsoper: Balletttänzer rollten ein Spielfeld auf dem Parkett ausund zeigten in Trikots gekleidet ein tänzerisches Fußballmatch.Außerdem zeigte sich der Pokal der Fußball-Europameisterschaft ganzin Silber, als Gäste kamen unter anderem Franz Beckenbauer und OttoRehhagel. Statt der Debütanten durfte diesmal eine Gruppe ausFußballkindern das Tanzkommando «Alles Walzer» rufen.
Als neue Opernball-Organisatorin hat die Chefin einesösterreichischen Wohnmagazins, Desiree Treichl-Stürgkh, dasaltehrwürdigen Gesellschaftsereignis etwas aufgeräumt und Pinkangestrichen: Im ersten Rang konnten sich die Gäste in einer «PinkBar» mit automatisch wedelnden Fächern und rosa Getränken wieGerichten erfrischen, auch der Blumenschmuck aus Rosen und Fliederhielt sich an das Farbschema. Statt dem üblichen Gedränge vor demEingang schritten die rund 5500 Gäste erstmals über einen rotenTeppich in die Oper.
Rund 700 Polizisten schützten das Spektakel und seine Teilnehmervor etwa 50 verstreuten Demonstranten, der Wiener Innenstadtringwurde stundenlang komplett gesperrt. Auch in diesem Jahr soll das ausverkaufte Gesellschaftsereignis den Organisatoren geschätzte 1,1 Millionen Euro Gewinn bringen, für eine Loge mussten Besucher bis zu 40 000 Euro hinblättern.
