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Wetter Wetter: «Viele Hurrikans wären Zeichen für einen Klimawandel»

29.08.2005, 18:14

Halle/MZ. - Wieso sind Hurrikans gefährlich?

Gerstengarbe: Der Hurrikan "Katrina" gehörte anfangs zur Klasse 5 - das ist die stärkste Intensivität. Er bewegt sich zwar nur mit einer Wandergeschwindigkeit von 25 Kilometern in der Stunde, die Windböen im Sturmgebiet erreichen jedoch bis zu 240 Kilometer pro Stunde. Zudem treibt der Hurrikan einen Wasserberg mit sechs Meter hohen Wellen vor sich her.

Wie entstehen riesige Hurrikans?

Gerstengarbe: Voraussetzung für einen solchen Hurrikan ist, dass die Meeresoberfläche wärmer ist als 27,5 Grad Celsius. Wenn das Meer so warm ist, wird sehr viel Energie in Form von Luftfeuchtigkeit in der Atmosphäre abgegeben. Durch die Rotation der Erde kommen die Luftmassen in Bewegung. Über das Meer versorgt sich der Wirbelsturm ständig mit Energie.

Es gab dieses Jahr in der Karibik mehr Hurrikans als gewöhnlich - ein Zeichen globaler Erwärmung?

Gerstengarbe: Um dies zu behaupten, ist es noch zu früh. Aufgrund der steigenden Meeresoberflächentemperatur ist anzunehmen, dass die Zahl der Hurrikans zunimmt.

Die Gefahr steigt also?

Gerstengarbe: Man muss die Entwicklung der nächsten Jahre abwarten. Werden dann ähnlich viele Hurrikans gezählt, wäre dies ein Zeichen des Klimawandels.

Warum lässt sich die Zerstörungskraft so schwer abschätzen?

Gerstengarbe: Dies kommt auf die Zugbahn an. Wenn er sich auf sehr warmen Meeresströmungen bewegt, wird er stärker. Gerät er dagegen weiter nach Norden, geht ihm Energie verloren. Auf Land fehlt dem Hurrikan seine "Nahrung" und er klingt ab.