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Jugendämter Weniger Kinder und Jugendliche in behördlicher Obhut

Die Thüringer Jugendämter mussten 2024 seltener bei einer Kindeswohlgefährdung zum Notinstrument greifen. Vor allem wurden weniger unbegleitete Minderjährige aus dem Ausland in Obhut genommen.

Von dpa 10.07.2025, 13:38
In Thüringen gab es 2024 knapp 1.750 Inobhutnahmen von Kindern und Jugendlichen. (Archivbild)
In Thüringen gab es 2024 knapp 1.750 Inobhutnahmen von Kindern und Jugendlichen. (Archivbild) Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa

Erfurt - Die Jugendämter in Thüringen haben 2024 weniger Kinder und Jugendliche zu deren Schutz in Obhut nehmen müssen. Laut dem Statistischen Landesamt gab es im vergangenen Jahr 1.748 Fälle und damit knapp zehn Prozent weniger als 2023. Die Zahl der vorläufigen Inobhutnahmen von Minderjährigen, die unbegleitet aus dem Ausland einreisten, habe sich auf 177 (2023: 362) halbiert. 

Eine Inobhutnahme kommt dann infrage, wenn eine dringende Gefahr für ein Kind oder einen Jugendlichen besteht. In dem Fall sorgt das Jugendamt für eine vorläufige Unterbringung etwa in einer Einrichtung oder bei einer geeigneten Person.

Häufigster Grund für ein Eingreifen der Behörden war im vergangenen Jahr eine Überforderung der Eltern (37,1 Prozent). In 366 Fällen diente die Inobhutnahme dem Schutz vor Vernachlässigung durch die Eltern (2023: 322 Fälle). Mehr als die Hälfte der vorläufigen Schutzmaßnahmen betrafen den Statistikern zufolge Kinder und Jugendliche von 14 bis unter 18 Jahren.