Arbeitsmarkt Weil stellt Jobmessen für Ukrainer in Aussicht

Hannover - Niedersachsen erwägt nach Worten von Ministerpräsident Stephan Weil eine Reihe von Jobmessen für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Vor einigen Wochen habe es eine solche Messe bereits im Landkreis Northeim gegeben, sagte der SPD-Politiker am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. „Es war mit 60 Teilnehmenden gerechnet worden, 400 sind gekommen. Daraus wollen wir jetzt eine ganze Tournee in Niedersachsen machen“, sagte Weil. „Wir wollen den zu uns Kommenden konkrete Angebote machen, für sich und für die Gesellschaft etwas zu tun und gleichzeitig dem Arbeitskräftemangel entgegenwirken.“
Vor einem Treffen mit Ukrainerinnen und Ukrainern am Dienstag in Neustadt (Region Hannover) sagte Weil, die Gespräche mit den Flüchtlingen seien heute andere als in den ersten Wochen des Krieges. „Es hat sich etwas verändert“, sagte der Regierungschef. „Ich erinnere mich noch, dass im Frühjahr des letzten Jahres, wenn ich mit Flüchtlingen aus der Ukraine gesprochen habe, der Tenor war: Wir wollen so schnell wie möglich zurück.“ Ein Jahr später sei weiterhin nicht absehbar, wann der Krieg enden werde. „Und die Menschen aus der Ukraine können auch deshalb nicht in ihre Heimat zurückkehren, weil die Infrastruktur dort in weiten Teilen zerstört ist“, sagte Weil.
Seit Kriegsbeginn vor fast einem Jahr waren bis Anfang 2023 rund 110.000 Menschen aus der Ukraine nach Niedersachsen gekommen. Dabei handelt es sich um Menschen, die sich zum Stichtag 1. Januar im Land aufhielten. Wer sich nicht bei den Behörden gemeldet hat oder das Land vor dem Stichtag schon wieder verlassen hat, fehlt in der Statistik.