Luftverkehr in Brandenburg Wegner für flexibleres Nachtflugverbot am BER aus
Schon lange schimpfen Fluggesellschaften über das strenge Nachtflugverbot am BER. Immer wieder würden Flüge wegen weniger Minuten Verspätung umgeleitet. Nun schaltet sich auch der Bürgermeister ein.

Berlin - Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat sich für ein flexibleres Nachtflugverbot am Hauptstadtflughafen BER ausgesprochen. Zwar sei das Verbot wichtig, um die Nachtruhe der Bevölkerung in der Nähe des Flughafens zu gewährleisten und die Gesundheit der Menschen zu schützen, teilte er mit. „Wir werden aber mit Brandenburg und der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg noch einmal das Gespräch suchen, ob es Ausnahmen bei geringfügigen Abweichungen geben kann.“ Zuvor hatte der RBB berichtet.
Ziel müsse es sein, Kosten oder große Umwege für Fluggesellschaften und Fluggäste zu vermeiden, wenn es zu leichten Verspätungen komme, betonte Wegner.
Am BER gilt ein abgestuftes Nachtflugverbot von 22.00 Uhr abends bis 6.00 Uhr. Zwischen 22.30 Uhr und Mitternacht sowie von 5.30 Uhr bis 6.00 Uhr sind Flüge mit lärmarmen Maschinen erlaubt. Zwischen Mitternacht und 5.00 Uhr ruht der reguläre Flugbetrieb. Gestattet sind nur Post-, Regierungs-, Vermessungs- und Ambulanzflüge. Immer wieder kommt es vor, dass Passagierflugzeuge - teils wegen weniger Minuten Verspätung - nicht mehr landen dürfen und umgeleitet werden.
40 Flüge im vergangenen Jahr nach Hannover umgeleitet
Der Flughafengesellschaft zufolge sind im vergangenen Jahr 50 Flüge mit einer geplanten Landungszeit zwischen 22.00 und Mitternacht umgeleitet worden. „Wir gehen bei diesen Umleitungen davon aus, dass diese größtenteils aufgrund des Nachtflugverbotes nicht am BER landen konnten“, hieß es. 40 dieser Flüge wurden nach Hannover umgeleitet und 7 nach Poznan in Polen. Bei drei weiteren ist das Umleitungsziel nicht bekannt.
Für Reisende bedeutet das zusätzliche Fahrzeiten und Kosten, auch Fluggesellschaften beschweren sich über hohen Aufwand. BER-Chefin Aletta von Massenbach hatte sich kürzlich ebenfalls für mehr Flexibilität ausgesprochen. Die Brandenburger Landesregierung lehnt dies mit Verweis auf den Schutz der Anwohner ab.