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Kommunen Wangerooges Bürgermeister Fangohr tritt zurück: Keine Abwahl

Wangerooges Inselbürgermeister drohte eine Abwahl. Der Gemeinderat hatte das Verfahren eingeleitet, weil das Vertrauensverhältnis zwischen den Ratsmitgliedern und dem Rathauschef zerrüttet gewesen sein soll. Der Bürgermeister kommt der Abwahl nun aber zuvor.

Von dpa 01.09.2023, 12:46
Marcel Fangohr, Bürgermeister der Nordseeinsel Wangerooge, steht im niedersächsischen Umweltministerium.
Marcel Fangohr, Bürgermeister der Nordseeinsel Wangerooge, steht im niedersächsischen Umweltministerium. Julian Stratenschulte/dpa

Wangerooge - Der Bürgermeister der Insel Wangerooge, Marcel Fangohr, ist von seinem Amt zurückgetreten und entgeht so einem drohenden Abwahlverfahren. „Die letzten Wochen haben gezeigt, dass bestimmte Faktoren die konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle der Gemeinde Wangerooge unmöglich machen“, schrieb Fangohr in einer bereits am Donnerstagabend veröffentlichen Mitteilung, über die zunächst die „Nordwest-Zeitung“ berichtet hatte. „Ich bedauere den Vorgang sehr, ich hätte mich liebend gerne für meine Insel bis zum Ende eingesetzt.“ Auf der rund 1200 Einwohner zählenden Insel muss nun in den kommenden Monaten ein neuer Rathauschef gewählt werden.

In der vergangenen Woche hatte eine Mehrheit der Ratsmitglieder im Gemeinderat der ostfriesischen Insel für ein Abwahlverfahren des parteilosen Bürgermeisters nach dem niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz gestimmt. Demnach hätten binnen vier Monaten die Wählerinnen und Wähler auf Wangerooge über den Verbleib des Bürgermeisters im Amt abstimmen sollen. Fangohr hatte aber eine Woche Zeit, dem Abwahlverfahren zu entgehen, indem er freiwillig aus dem Amt scheidet. Dafür entschied sich Fangohr nun - seine Amtszeit wäre eigentlich noch bis 2026 gelaufen.

Als Grund für die angestrebte Abwahl hatten die Ratsfraktionen ein fehlendes Vertrauensverhältnis zwischen dem Rat und dem Rathauschef genannt. Der Antrag auf die Abwahl stelle dabei „ausdrücklich keine Disziplinarmaßnahme“ gegen den Bürgermeister dar, hatten die Ratsleute gemeinsam zu dem Verfahren mitgeteilt. Der Antrag für die Abwahl habe aber die Einschätzung das Rates wiedergegeben, dass der Bürgermeister nicht mehr das nötige Vertrauen der Bevölkerung besitze, hieß es.