Landtagswahl 2026 Vorzeitiger Haseloff-Abschied? SPD pocht auf Vertrag
In Sachsen-Anhalt wird spekuliert, ob es einen vorzeitigen Wechsel in der Staatskanzlei geben könnte. Ein Spitzenpolitiker der Sozialdemokraten geht nicht davon aus.

Magdeburg - Die SPD-Landtagsfraktion steht einer möglichen vorzeitigen Staffelstabübergabe von Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) an einen Nachfolger skeptisch gegenüber. Im Koalitionsvertrag habe man sich darauf verständigt, dass die Koalitionspartner Haseloff zum Ministerpräsidenten wählen, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer Rüdiger Erben. „Das haben wir erfüllt.“
In Sachsen-Anhalt regiert seit 2021 ein Bündnis aus CDU, SPD und FDP. Bei den Christdemokraten wird intern darüber diskutiert, ob Haseloff vor der Landtagswahl 2026 noch Platz für CDU-Landeschef Sven Schulze machen könnte. In der CDU halten das einige Politiker für den besseren Ansatz als ein offenes Rennen gegen die AfD um die Staatskanzlei. Der bisherige Wirtschaftsminister Schulze könnte bei einem vorzeitigen Wechsel als Amtsinhaber in den Wahlkampf ziehen.
Ein solches Szenario habe man nicht vereinbart, betonte Erben. Der Koalitionsvertrag, der Haseloff als Ministerpräsident benenne, sei durch einen SPD-Mitgliederentscheid abgesegnet worden.
Bisher ist auch nicht komplett ausgeschlossen, dass Haseloff 2026 mit dann 72 Jahren noch einmal als Spitzenkandidat antreten könnte. CDU-Fraktionschef Guido Heuer hält sich zu den Spekulationen insgesamt bedeckt. Wenn Ministerpräsident Haseloff noch einmal antreten wolle, „dann wird er es werden“, sagte Heuer. Man werde die Dinge zu gegebener Zeit diskutieren.
Die Landtagswahl findet in Sachsen-Anhalt voraussichtlich am 6. September 2026 statt. Der Landtag muss über den Wahltermin noch entscheiden.