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Vorwürfe gegen Baltimore-Justiz Vorwürfe gegen Baltimore-Justiz: US-Polizist im Fall Freddie Gray freigesprochen

23.05.2016, 17:08
Demonstranten vor den Gericht, in dem der Fall Freddy Grey verhandelt wurde.
Demonstranten vor den Gericht, in dem der Fall Freddy Grey verhandelt wurde. AP

Baltimore - Mehr als ein Jahr nach dem Tod des Schwarzen Freddie Gray im Polizeigewahrsam in Baltimore ist ein Polizist in dem Fall freigesprochen worden. Ein Richter in der US-Ostküstenstadt befand den Beamten am Montag in allen Anklagepunkten für nicht schuldig. Dem Polizisten Edward Nero war unter anderem wegen fahrlässiger Tötung der Prozess gemacht worden. Der 25-jährige Gray hatte bei seiner Festnahme am 12. April 2015 so schwere Rückenmarksverletzungen erlitten, dass er ins Koma fiel und eine Woche später starb.

Die Beamten sollen den an Händen und Füßen gefesselten Afroamerikaner im Polizeitransporter bäuchlings mit dem Kopf nach vorn auf den Boden gelegt und nicht angeschnallt haben. Insgesamt wurden sechs Beamte - drei Weiße und drei Afroamerikaner - wegen des Falles in getrennten Verfahren angeklagt.

Heftige Proteste

Der Prozess gegen den ersten Polizisten war im Dezember geplatzt, weil sich die Geschworenen nicht auf ein Urteil einigen konnten. Der 30-jährige weiße Polizist Edward Nero war der zweite Beamte, der wegen des Falls vor Gericht gestellt wurde. Grays Tod hatte in Baltimore heftige und teilweise gewalttätige Proteste ausgelöst. Bei den Unruhen gingen Autos und Gebäude in Flammen auf, Geschäfte wurden geplündert. Hunderte Menschen wurden festgenommen. Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze hatten in den vergangenen Jahren in den USA wiederholt für Empörung und Aufruhr in der afroamerikanischen Bevölkerung gesorgt.

Im Sommer 2014 löste die Tötung des 18-jährigen Michael Brown in Ferguson im Bundesstaat Missouri schwere Unruhen aus. Der verantwortliche Polizist wurde nicht angeklagt, obwohl Brown unbewaffnet war. Vor einem Monat wurde ein New Yorker Polizist, der im November 2014 einen unbewaffneten Afroamerikaner erschossen hatte, zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. (afp)