Rassismus Vor 34 Jahren ermordet - Aktivisten gedenken Amadeu Antonio
Neonazis prügelten Amadeu Antonio 1990 brutal zu Tode. Der Gastarbeiter wurde nur 28 Jahre alt. Im brandenburgischen Eberswalde, dem Ort des Geschehens, plant eine Kampagne den nächsten Gedenktag.

Eberswalde - Der Gastarbeiter Amadeu Antonio aus Angola war eines der ersten Opfer rechter Gewalt nach der Wende. Zu seinem 34. Todestag findet am Freitag (6. Dezember) am Tatort in Eberswalde ein Gedenktag statt, zu dem die Barnimer Kampagne „Light me Amadeu“ in Zusammenarbeit mit der Amadeu Antonio Stiftung einlädt.
Demnach startet die Veranstaltung an der Mahn- und Gedenktafel. Nach einem kurzen Demo-Zug zum Familiengarten ist dort dann eine Lesung der französischen Schriftstellerin Aya Cissoko geplant. Auch an mehr als 200 weitere Opfer rechter Gewalt seit 1990 soll an dem Tag erinnert werden.
Mit Baseballschlägern überfallen
Der brutale Überfall von Skinheads auf Antonio in der Nacht zum 25. November 1990 ist bundesweit in Erinnerung geblieben. Rund 50 junge Neonazis zogen in einem pogromartigen Aufmarsch los. Die Täter trafen auf Antonio, umzingelten und verprügelten den Angolaner mit Baseballschlägern bis dieser sein Bewusstsein verlor.
Wenige Tage später, am 6. Dezember, erlag er im Krankenhaus seinen Verletzungen. Antonio wurde nur 28 Jahre alt. Fünf Neonazis bekamen wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge Bewährungs- und Haftstrafen von zwei bis vier Jahren.