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Zentrale Polizeidirektion Vizepräsident soll versetzt werden

Von dpa Aktualisiert: 19.10.2023, 13:35

Hannover - Trotz einer Schlappe vor Gericht will das Innenministerium einem Zeitungsbericht zufolge an der Versetzung des Vizepräsidenten der Zentralen Polizeidirektion Niedersachsen festhalten. Geplant sei, die bisherige Abordnung aufzuheben und Uwe Lange „unter Beachtung der Ausführungen des Verwaltungsgerichts und nach erneuter sorgfältiger Abwägung aller Ermessensgesichtspunkte“ kurzfristig neu an die Polizeiakademie Niedersachsen abzuordnen, sagte ein Ministeriumssprecher der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstag).

Anfang Oktober hatte das Verwaltungsgericht Hannover im Eilverfahren entschieden, dass die Abordnung des von seinen Aufgaben entbundenen Vizepräsidenten der Zentralen Polizeidirektion an die Polizeiakademie rechtswidrig sei. Der entsprechende Bescheid habe keine Begründung enthalten, daher habe die Kammer die aufschiebende Wirkung der Klage des Antragstellers gegen seine Abordnung an die Polizeiakademie Niedersachsen angeordnet. Lange war erst im März zum kommissarischen Behördenleiter ernannt worden.

Der Fall sorgte dem Bericht zufolge für Unmut in der niedersächsischen Polizei. In einer Petition wandten sich Beamten an den Landtag und positionierten sich gegen die Absetzung von Uwe Lange, wie mehrere Medien am Mittwoch berichteten. Ein Landtagssprecher bestätigte am Donnerstag den Eingang der Petition. Die Deutsche Polizeigewerkschaft äußerte sich laut Bericht vom Donnerstag kritisch über die Abordnung.

Hintergrund des Falls ist nach früheren Angaben des Ministeriums eine dienstrechtliche Prüfung von Hinweisen auf Verfehlungen bei der Wahrnehmung der Führungsaufgaben. Dem Bericht zufolge wirft das Ministerium Lange vor, nichts gegen einen leitenden Beamten
unternommen zu haben, der angeblich Kolleginnen schikaniert und belästigt haben soll.