Schwarzarbeit Vier Millionen Euro in bar - Razzia bei Dresdner Baufirma
Mehr als 140 Einsatzkräfte haben mehrere Objekte durchsucht. Im Fokus: ein Firmengeflecht, auffällig geringe Lohnkosten - und Millionenbeträge in bar.

Dresden - Wegen des Verdachts umfangreicher Schwarzarbeit haben die Staatsanwaltschaft und das Hauptzollamt mehrere Gebäude in Dresden und Mittelsachsen durchsucht. Wie beide Behörden mitteilten, stehen sechs Verantwortliche einer im Garten-, Landschafts- und Tiefbau tätigen Dresdner Firma im Fokus der Ermittlungen. Ihnen wird vorgeworfen, zwischen 2021 und 2024 Sozialversicherungsbeiträge nicht abgeführt und Lohnsteuer hinterzogen oder Beihilfe dazu geleistet zu haben.
Nach bisherigen Erkenntnissen sollen die Beschuldigten dafür ein Geflecht aus Vorgänger- und Nachfolgefirmen sowie Subunternehmen genutzt haben. Die Firmen hätten einerseits hohe Umsätze erwirtschaftet, gleichzeitig aber auffällig geringe Lohn- und Subunternehmerkosten gemeldet. Zudem seien knapp vier Millionen Euro in bar ausgezahlt worden. Die Beschuldigten sind im Alter von 30 bis 50 Jahren.
Razzien in 16 Objekten
Auf Grundlage von Gerichtsbeschlüssen durchsuchten Einsatzkräfte am Mittwoch 16 Geschäfts- und Wohnräume. Dabei wurden Geschäftsunterlagen, Computer, Speichermedien und Mobiltelefone sichergestellt. Zudem ordneten die Behörden Vermögensarreste in sechsstelliger Höhe an und ließen die Geschäftskonten der betroffenen Firma pfänden.
An dem Einsatz waren mehr als 140 Kräfte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit, der Staatsanwaltschaft und des Finanzamts beteiligt. Die Bundespolizei unterstützte die Durchsuchungen mit rund 80 zusätzlichen Kräften. Die Ermittlungen dauern an.