Kinderbetreuung Viele Fachkräfte in Kitas: Sachsen-Anhalt in Spitzengruppe
Pädagogisch qualifiziertes Personal ist die Basis für eine gute frühkindliche Bildung. Bundesweit variiert die Fachkräftequote je nach Wohnort deutlich. Wo steht Sachsen-Anhalt?

Magdeburg/Gütersloh - In den Kitas in Sachsen-Anhalt und den anderen ostdeutschen Bundesländern arbeiten besonders viele pädagogisch qualifizierte Fachkräfte. Der durchschnittliche Anteil an pädagogisch Tätigen pro Kita mit mindestens einem fachlich einschlägigen Abschluss lag im März 2024 in Sachsen-Anhalt bei 90 Prozent, wie aus dem „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Die Fachkraftquote - ein wesentlicher Faktor für Kita-Qualität - unterscheidet sich unter den Bundesländern teils erheblich.
Den bundesweit höchsten Wert erreichte demnach Thüringen mit 94 Prozent, gefolgt von Sachsen mit 92 und Brandenburg mit 91 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommerns Kitas arbeiteten den Angaben nach 88 Prozent Fachkräfte. Bundesweites Schlusslicht ist Bayern mit 54,5 Prozent. Die Bertelsmann Stiftung wies darauf hin: „Für die Analyse der regionalen Fachkraft-Quote waren in Bayern aus Datenschutzgründen seitens des Statistischen Bundesamtes nur von 46 Prozent der Kreise und kreisfreien Städte die Daten zugänglich.“
Wer gilt als Fachkraft mit formaler pädagogischer Qualifikation?
Einen einschlägigen Hochschul- oder Fachschulabschluss und damit die formale pädagogische Qualifikation haben laut Stiftung etwa Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Erzieher, Erziehungswissenschaftler, Kindheitspädagogen oder auch Heilpädagogen und Heilerzieher. Der Zusammenhang zwischen Fachkraftquote und Kita-Qualität sei wissenschaftlich belegt.
Je nach Bundesland fallen die Regelungen, wer ohne formale pädagogische Voraussetzung in der Kita arbeiten darf, sehr unterschiedlich aus. Die Stiftung fordert, dass die Länder den Fachkraftstatuts einheitlich definieren und Bund und Länder dauerhaft mit in die Qualität der frühkindlichen Bildung investieren.