Geschichte Viel Interesse an Versteigerung von DDR-Exponaten in Dresden

Dresden - Die geplante Versteigerung der „Welt der DDR“-Kollektion in Dresden stößt im Vorfeld auf viel Resonanz. „Wir haben schon während der Katalogisierung großes Interesse gespürt, beim Aufbau wollten immer wieder Menschen hinein“, wie Stefan Günther vom gleichnamigen Auktionshaus am Montag in den Räumlichkeiten des seit Juni geschlossenen Museums sagte. Im Angebot seien um die 70.000 Einzelstücke, zusammengefasst zu 940 Konvoluten - von zehn Bananenkisten mit Büchern oder einem 400er Pack Schallplatten über 100 Kinder-Plastik-Nachttöpfe in rosa und hellblau bis zum Konsum-Laden samt Verkäuferin-Puppe oder einer Packung Brechbohnen.
Die insgesamt 949 Lose, darunter auch Lada oder Saparoshez, können von Dienstag bis Donnerstag in Augenschein genommen werden oder im Online-Katalog. Der Ausruf-Preis liegt laut Günther bei je 10 Euro, egal ob Pionierhalstuch, Propagandatafel oder Ruder-Einer. „Alles, was nicht weggeht, wird eingelagert und geht an den Eigentümer zurück.“ Es gebe bereits über 100 Anmeldungen aus dem In- und Ausland für die Auktion am Samstag, bei der auch via Internet mitgeboten werden kann. Auch ein Museum habe sich gemeldet und ein Händler aus Belgien angekündigt, „wegen der Fahrzeuge“.
Einzelhandelsunternehmer Peter Simmel hatte die Sammlung des damals insolventen Radebeuler Museums 2017 gekauft, vor der Auflösung bewahrt und in Dresden neu präsentiert. Wegen deutlich rückläufiger Besucherzahlen machte er die „Welt der DDR“ dicht, Verhandlungen zur Übernahme der Sammlung mit potenziellen Interessenten scheiterten.