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Dresden Viel Beifall für ungewöhnliche „Schwanensee“-Version

Von dpa 09.12.2023, 21:53

Dresden - Die Semperoper hat mit einer ungewöhnlichen Version des Balletts „Schwanensee“ zur Musik von Peter Tschaikowski einen vollen Erfolg gelandet. Zur Premiere gab es am Samstagabend Jubel, viel Applaus und Standing Ovations - auch für den schwedischen Choreographen Johan Inger und die Sächsische Staatskapelle Dresden unter Leitung von Thomas Herzog.

Inger nutzte als Vorlage die Geschichte „Der geraubte Schleier“ aus einer Volksmärchen-Sammlung des 18. Jahrhunderts. Er erzählte die Story nicht wie sonst üblich aus Sicht von Prinz Siegfried, sondern aus der Perspektive von zwei Frauen, die Gewalt erfahren: Königin Zoe, getanzt von Zarina Stahnke und Schwanenjungfrau Odette (Ayaha Tsunaki).

„Ich finde es spannend und gleichzeitig herausfordernd, ein solches Werk aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten oder die Perspektive des Publikums zu verändern“, wird Choreograph Inger im Programmheft zitiert. Die Inszenierung der märchenhaften Geschichte wirkte wie aus einem Guss. Auf den „Tanz der kleinen Schwäne“ muss das Publikum verzichten. Die Musik zu diesem „Schwanensee“-Hit kommt in einer Szene, als Prinz Kallisto (Skyler Maxey-Wert) mit seinen Mannen auf dem Schlachtfeld agiert. Das Bühnenbild der Spanierin Leticia Gañán war eine Klasse für sich. Über einen riesigen runden Spiegel konnte man die Tänzerinnen und Tänzer in einigen Szenen gleichzeitig auch aus der Vogelperspektive sehen.