Versteigerung Versteigerung: Keine Gebote für den Scheiben-Finder
Röblingen/MZ/stk. - Mit einem Gebot von 15 000 Euro hatte Henry Westphal, der den vorzeitlichen Kult-Tellers vor sieben Jahren auf dem Mittelberg bei Nebra gefunden hatte, mindestens gerechnet. Immerhin plane er, ein Buch über seinen Fund zu schreiben, ein Vertrag mit einem Verlag sei schon unterschrieben. Daneben könne er sich vorstellen, sagt der Mann aus Röblingen, dass Tagesfahrten zur Fundstelle mit ihm als Führer ebenso gefragt sein könnten wie etwa ein Himmelsscheiben-Likör. "Aufgrund des Interesses an der Himmelsscheibe ", glaubt der 38-Jährige, der vor drei Jahren wegen Hehlerei zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden war, "dass die Vermarktung meiner Person ein lohnendes Geschäft wird."
Die Nachfrage nach der Ebay-Auktion, die dem frisch verheirateten Westphal das Startkapital für eine Existenz als Entdecker verschaffen sollte, lässt anderes vermuten. Kaum 200 Besucher verirrten sich auf die Auktionsseite, kein einziger wollte ein Gebot abgeben.
Nach dem Flop des eigenen Andenkenshops, mit dem Henry Westphal im vergangenen Jahr versucht hatte, Scheiben-T-Shirts zu verkaufen, eine neue Enttäuschung. Westphal aber gibt nicht auf. Und für kommende Woche verspricht der Mann, dessen Bewährungszeit inzwischen abgelaufen ist, noch mehr Insiderinformationen per Internet: Unter himmelsscheibenfinder.de startet dann ein Angebot, das Archäologie-Fans die Möglichkeit geben soll, "alles über die Entdeckung der Scheibe zu erfahren".