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Verkehr Verkehr: Mit Tempo 300 durch Bayern

13.05.2006, 16:16
Bei Allersberg erreicht der Premierenzug auf der ICE-Neubaustrecke München - Nürnberg am Samstag (13.05.2006) Tempo 299 Km/h. Am 28. Mai 2006 wird auf der Strecke der reguläre Bahnbetrieb aufgenommen. (Foto: dpa)
Bei Allersberg erreicht der Premierenzug auf der ICE-Neubaustrecke München - Nürnberg am Samstag (13.05.2006) Tempo 299 Km/h. Am 28. Mai 2006 wird auf der Strecke der reguläre Bahnbetrieb aufgenommen. (Foto: dpa) dpa

Nürnberg/München/dpa. - Mit einer Parallelfahrt zweier ICE-Zügebei Tempo 300 hat die Deutsche Bahn (DB) am Samstag die neue ICE-Strecke München-Nürnberg offiziell eröffnet. Die Fahrtzeit zwischenden beiden bayerischen Großstädten werde sich damit vom 28. Mai anzunächst um 20, später sogar um 40 Minuten auf rund eine Stundeverkürzen, betonten Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) undBahn-Chef Hartmut Mehdorn bei einem Festakt im NürnbergerHauptbahnhof. Beide hatte zusammen mit Bayerns MinisterpräsidentEdmund Stoiber (CSU) an der Premierenfahrt teilgenommen.

Tiefensee lenkte den Blick gleich nach vorn: Nach der Eröffnungder 171 Kilometer langen Schnellbahn-Verbindung müsse nun der Ausbauder ICE-Strecke Nürnberg-Erfurt-Berlin forciert werden, betonte derfrühere Leipziger Oberbürgermeister. «Wir können es uns nichtleisten, zwischen München und Nürnberg 300 zu fahren, ohne dieStrecken nach Erfurt und Berlin voranzutreiben», fügte er hinzu. Ergehe davon aus, dass die Strecke 2016 oder 2017 in Betrieb geht.

Der Nürnberger Bahnhofsmanager sorgte unterdessen für einenangemessenen Empfang der beiden Premierenzüge, die bis auf denletzten Platz mit Ehrengästen, Journalisten und Gewinnern von Leser-Reisen besetzt waren: Beiderseits der Gleise hüllte Funkenzauber vonrund 120 Feuerwerks-Fontänen die einrollenden ICE-Züge der drittenGeneration ein. Stoiber, der sich gemeinsam mit Mehdorn und Tiefenseevor dem weiß-roten-Schienenflitzer ablichten ließ, zeigte sich vonden rasanten ICE-Fahrt begeistert: «Ein Superlativ an Bahntechnik».

Die ersten fahrplanmäßigen Züge werden auf «Bayerns schnellsterBahnachse» als so genannter Vorlaufbetrieb vom 28. Mai an rollen.ICE-Züge werden dabei zunächst München mit Frankfurt/Main und demRuhrgebiet verbinden. Das Platzangebot solle dort auf 880 Sitzplätzeverdoppelt werden. Komplett in das bundesweite ICE-Netz eingebundenmit Verbindungen nach Hamburg/Bremen und Berlin wird dieNeubaustrecke erst am 10. Dezember. Das in achtjähriger Bauzeiterrichtete Schienenprojekt hat rund 3,6 Milliarden Euro gekostet. Derfrühere Kostenrahmen wurde damit deutlich überschritten. 89 Kilometerder insgesamt 171 Kilometer Strecke wurden neu, der Rest ausgebaut.