Tarife Verdi ruft erneut zu ganztägigem Streik im Einzelhandel auf

Hannover - Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte im niedersächsischen Einzelhandel für Freitag erneut zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Betroffen seien die beiden Ikea-Einrichtungshäuser in Hannover, Metro in Laatzen sowie einige Filialen von Kaufland und H&M, sagte Verdi-Sekretär Mizgin Ciftci. Nachdem am Donnerstag die dritte Verhandlungsrunde um einen neuen Tarifvertrag ohne Ergebnis zu Ende gegangen sei, wollen sich seinen Angaben zufolge rund 300 Beschäftigte an der Arbeitsniederlegung beteiligen. „Die Streikbereitschaft ist sehr hoch“, sagte Ciftci.
Verdi fordert unter anderem eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro pro Stunde. Dies bedeute für eine einfache Verkäuferin eine Lohnsteigerung von knapp 15 Prozent, sagte Ciftci. Für die unteren Beschäftigtengruppen verlangt Verdi einen Stundenlohn von mindestens 13,50 Euro - bei einer Laufzeit des neuen Tarifvertrages von einem Jahr.
„Jede dritte Beschäftigte im Handel muss zusätzlich zu ihrem Gehalt Aufstocker-Leistungen vom Staat beziehen. Das ist nichts anderes als arbeitende Armut“, sagte Ciftci. Das Angebot des Arbeitgeberverbands HDE liege weit unter der Inflation. „Das können wir nicht hinnehmen.“ In Niedersachsen arbeiten laut Verdi rund 330.000 Menschen im Einzelhandel, in Bremen 28.000.