Veranstaltung Veranstaltung: Gartenbauausstellung in Rostock

Rostock/dpa. - Am Rostocker Westufer der Warnow herrscht seit Monaten hektische Betriebsamkeit. Auf einem 100 Hektar großen Areal in unmittelbarer Ostsee-Nähe wird gepflügt und gegraben, gebaut und gepflanzt. In einem Monat will Bundeskanzler Gerhard Schröder dort die Internationale Gartenbauausstellung (IGA) eröffnen. Die Veranstalter hoffen vom 25. April bis 12. Oktober auf rund drei Millionen Besucher.
Die IGA erblüht im Zehn-Jahres-Rhythmus. Nach Hamburg (1953-1973), München (1983) und Stuttgart (1993) ist Rostock die vierte Stadt, die eine Garten-Expo ausrichtet. Auf dem IGA-Gelände in der Warnow- Flussniederung wurden bislang etwa 750 000 Kubikmeter Erde bewegt und mehr als 10 000 Rosen, 170 000 Zwiebelpflanzen wie Tulpen und Narzissen, 280 000 andere Frühlingsblumen und 3500 Bäume gepflanzt.
Die «Grüne Weltausstellung am Meer» lockt die Gartenfreunde mit einer langen Liste von mehr als 1000 Veranstaltungen. 23 Länder, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate, China, Österreich, die Niederlande, Pakistan und Griechenland präsentieren eigene Nationengärten. «Die Besucher können in Rostock eine Weltreise machen», wirbt Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Harald Ringstorff (SPD). Der Eintrittspreis für einen Erwachsenen beträgt 14 Euro.
Für den richtigen Überblick sorgt die wohl nördlichste Seilbahn Deutschlands: 62 «Panoramagondeln» schweben über einen 2,8 Kilometer langen Rundkurs in bis zu 26 Metern Höhe über das Gelände. Selbst auf der Warnow blühen Blumen: In «Schwimmenden Gärten» entstehen Fantasiewelten auf dem Wasser. 24 Blumen- und Pflanzenschauen zeigen zudem im Wochenwechsel Gartenkunst in Vollendung und Millionen Blüten in voller Farbenpracht.
«Wo Gärten am Meer wachsen und Visionen an Land gehen», schwärmt IGA-Geschäftsführer Jörn Rüsch über Konzept und Gestaltung der Garten-Expo. Was «Planten un Blomen» für Hamburg, der Westpark für München und das «Grüne U» für Stuttgart sind, soll der «Warnow-Park» nach dem 12. Oktober für die 200 000 Einwohner von Rostock werden.
Für das «Grüne Herz Rostocks» unweit der Küste investierten EU, Bund, Land und Kommunen rund 62 Millionen Euro. Erstmals ist Deutschland mit einem aufwendig konstruierten Bundespavillon bei einer Gartenschau vertreten. Für die Durchführung der IGA kommen Kosten von etwa 35 Millionen Euro hinzu, die über Sponsoring, Eintrittsgelder und Catering hereingeholt werden müssen. «Wir rechnen mit etwa 25 Millionen Euro Eintrittsgeldern», sagt Rüsch. Bislang wurden mehr als 45 000 Tageskarten und 7300 Dauerkarten verkauft.
Auch die Gastronomie erhofft sich satte Umsätze. Die Küchenchefs versprechen an sieben Haupt- und zwölf Imbiss-Standorten mit etwa 1100 Innen- und 2900 Außensitzplätzen ein «kulinarisches Feuerwerk der Genüsse - von deftig regional bis typisch international und exotisch». Als heimischen Sympathieträger kreierten die IGA-Planer das Sonnenblumenmännchen «Sunny». Das Maskottchen darf im Gegensatz zu anderen IGA-Wahrzeichen auch nach dem Ende der Weltausstellung in Rostock bleiben. Die Seilbahn und der «Deutsche Pavillon» werden hingegen nach dem 12. Oktober abgebaut. Sie sollen von 2005 an die Besucher der Bundesgartenschau in München erfreuen.