USA USA: Mann kocht seine tote Frau

Los Angeles/AFP. - Ein Koch in den USA hat seine tote Frau tagelang gekocht, um die Spuren eines Verbrechens zu beseitigen. Eine Geschworenen-Jury in Los Angeles befand David Viens am Donnerstag des Totschlags in besonders schwerem Fall für schuldig. Demnach tötete der 49-Jährige seine Frau Dawn im Oktober 2009 und verarbeitete sie anschließend zu Brei.
Das Strafmaß wird am 27. November verkündet. Bei einer Verurteilung drohen Viens mindestens 15 Jahre Haft, er könnte aber auch lebenslänglich bekommen.
Am Tattag habe er seine Frau mit Klebeband gefesselt, damit sie nicht das Haus verlasse, sagte Viens während des sechstägigen Prozesses aus. Danach sei er schlafen gegangen; als er vier Stunden später aufgewacht sei, habe er die 39-Jährige tot aufgefunden und sei in Panik geraten. In einem großen Gefäß habe er die Leiche vier Tage lang „langsam gekocht“, erklärte der Angeklagte weiter. Nachdem sie abgekühlt sei, habe er sie zu „Brei“ reduziert. Die Reste habe er in den Müll geworfen. Gefunden wurde nie etwas. Bis zuletzt beharrte der Angeklagte darauf, dass der Tod seiner Frau ein Unfall gewesen sei.
Viens sagte bei einer Befragung aus, es müsse sich noch irgendwo ein Sack mit Überresten seiner Frau befinden. Ihr Schädel sei auf dem Speicher des Hauses seiner Mutter. Doch auch dort fand die Polizei nichts.
Laut den Ermittlern hatte der frühere Besitzer eines Restaurants in Lomita im Süden von Los Angeles bereits zweimal seine Frau auf ähnliche Weise gefesselt. Damit habe er sie daran hindern wollen, „auszugehen und sich mit Kokain und Alkohol zuzudröhnen“.
Staatsanwältin Deborah Brazil forderte eine Verurteilung wegen vorsätzlichen Mordes. Es sei „kein Unfall“ gewesen, sondern ein „gewaltsamerer“ Tod, als es der Angeklagte dargestellt habe. Vermutlich habe Viens deshalb vier Tage gebraucht, um sämtliche Spuren seiner Frau zu beseitigen.
Dennoch erkannte die Jury nach mehr als fünfstündiger Beratung nur auf Totschlag in besonders schwerem Fall. Viens erschien im Rollstuhl vor Gericht. Seit einem Selbstmordversuch Anfang vergangenen Jahres ist er gelähmt. Kurz nachdem er seiner damaligen Freundin vom angeblichen Unfalltod seiner Frau erzählt hatte, war er von einer Klippe 25 Meter in die Tiefe gesprungen.
Die Schwester der Toten, Dayna Papin, sagte nach dem Schuldspruch, Viens müsse „für das zahlen, was er getan hat“. Es gebe aber kein „happy end“. Zwei Familien hätten „fürchterlich gelitten“ und würden dies weiter tun. Eine Freundin des Paares, Karen Patterson, erklärte: „Mein guter Freund hat meine gute Freundin ermordet.“ Dawn habe ihren Mann innig geliebt und ihm vertraut, dieser habe sie nach 17 Jahren Ehe getötet; „er hat sie buchstäblich behandelt wie ein Stück Fleisch und sich ihrer entledigt“.