Unwetter in Deutschland Unwetter in Deutschland: Dauerregen sorgt für hohe Pegelstände und gesperrte Straßen
Erfurt/dpa/th - Nach tagelangem Dauerregen sind die Wasserstände vieler Flüsse in Thüringen am Montag weiter gestiegen und Straßen gesperrt worden. Am Pegel der Gera bei Erfurt-Möbisburg galt am Montagnachmittag die höchste Alarmstufe drei, wie die Landesanstalt für Umwelt und Geologie auf ihrer Internetseite vermeldete. Die Alarmstufen zwei bestanden weiterhin an der Ulster in Unterbreizbach-Rösa und der Ilm bei Mellingen. Neu hinzugekommen ist die Hörsel bei Teutleben (Kreis Gotha). Viel Wasser führte auch die Werra bei Gerstungen. Dort galt die Warnstufe eins, ebenso wie in Südthüringen zwischen Breitungen und Meiningen. Insgesamt galt an 13 Pegeln die Alarmstufe eins.
Am Messpunkt Möbisburg wurde nach Angaben der Stadt Erfurt ein Wasserstand von 2,80 Meter gemessen - normal ist nicht einmal halb so viel. Betroffen waren auch die Ortsteile Bischleben, Möbisburg, Molsdorf und Büßleben. In den Orten mussten teilweise Straßen und Unterführungen der Bahn gesperrt werden. In der Erfurter Innenstadt nahm der um 1900 angelegte Flutgraben die Wassermassen der Gera auf. In Tiefthal, Urbich und Linderbach wurden vereinzelt Keller überschwemmt.
Zur Sicherung der Trinkwasserqualität hat die ThüringenWasser GmbH vorsorglich an drei Mischwasserstationen im Steiger, in Schmira und in Marbach die Chlorzugaben in Abstimmung mit den Gesundheitsämtern leicht erhöht. Zugleich wurde die Zahl der Probeentnahmen erhöht.
Nach Angaben der Polizei mussten im Freistaat zahlreiche Straßen wegen Überflutung oder umgestürzter Bäume gesperrt werden, so bei Breitungen eine Landstraße sowie die Auffahrt auf die B19 in Richtung Münnerstadt (Bayern). Umgestürzte Bäume legten den Verkehr zwischen Fretterode und Dietzenrode im Eichsfeld sowie zwischen Bad Berka und Kranichfeld (Kreis Weimarer Land) zeitweise lahm. In Elxleben (Ilm-Kreis) war eine Frau mit ihrem Auto in einen Bach gerutscht und mehrere Meter mitgerissen worden, wie die Polizei in Gotha mitteilte. Die 79-Jährige erlitt einen Schock und musste behandelt werden.
Der Deutsche Wetterdienst in Leipzig gab leichte Entwarnung. Bereits am Montagmittag seien die Niederschläge von Nordosten mit 2 bis 6 Liter pro Quadratmeter her deutlich weniger geworden. Das Regenband ziehe quer über den Thüringer Wald und das Vogtland bis nach Franken. Für den Kreis Sonneberg konnte die Unwetterwarnung gegen Mittag aufgehoben werden. Die Temperaturen lagen maximal bei 10 Grad Celsius.
Die größte Regenmenge fiel in den vergangenen zwei Tagen im Thüringer Wald mit 55 bis 65 Litern pro Quadratmeter. Das war laut Wetterdienst fast die gesamte Niederschlagsmenge für den Monat Mai. Sie liegt im Durchschnitt bei 67 Litern pro Quadratmeter.
