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Unfall A4 Unfall A4 Kerpen: Falschfahrer führ Auto vom Standstreifen auf Fahrbahn

Von Oliver Tripp und Udo Beißel 21.01.2017, 07:38

Kerpen-Buir - Bei einem Unfall auf der Autobahn 4 ist am Freitag ein Mann ums Leben gekommen.

Zwei weitere Menschen erlitten so schwere Verletzungen, dass sie mit Rettungshubschraubern in Spezialkliniken gebracht werden mussten. Nach Informationen der Polizei hat ein Falschfahrer das Unglück verursacht.

Um 11.30 Uhr gingen mehrere Anrufe über den Notruf bei der Polizei und der Rettungsleitstelle ein.

Die Autofahrer meldeten auf der Autobahn zwischen den Anschlussstellen Elsdorf und Merzenich ein Auto, das auf der Standspur den Fahrzeugen in Richtung Aachen entgegenfuhr. Sekunden später ereignete sich das folgenschwere Unglück.

Falschfahrer auf der A$ bei Kerpen: Keine Chance auszuweichen

Der Autofahrer auf dem Standstreifen, ein 47-jähriger Mann aus den Niederlanden, lenkte seinen Wagen auf den Fahrstreifen und fuhr direkt auf einen Sattelschlepper zu. Ein Ausweichen war unmöglich.

Der Aufprall war so stark, dass das Auto des 47-Jährigen auf den Überholstreifen geschleudert wurde. Ein Autofahrer konnte nicht mehr bremsen und prallte mit hoher Geschwindigkeit in das Fahrzeug des Falschfahrers. Die Autos schleuderten etwa hundert Meter über die Fahrbahnen. Dabei wurde ein Auto in zwei Teile gerissen.

Bei der Feuerwehr Kerpen wurde Großalarm ausgelöst. Neben der Hauptwache rückten auch die Helfer der Löschzüge Kerpen und Sindorf aus.

Mehrere Rettungswagen aus umliegenden Städten wurden zur Einsatzstelle beordert. Außerdem forderte der erste Notarzt an der Einsatzstelle drei Rettungshubschrauber an. 50 Helfer der Feuerwehr und Mitarbeiter des Rettungsdienstes waren unter der Leitung von Stefan Peters im Einsatz.

Zwei Menschen waren in den Autowracks eingeklemmt und mussten von den Wehrmännern mit Hilfe von hydraulischem Werkzeug befreit werden. Ein Mensch lag vor einem Auto regungslos auf der Fahrbahn.

Der 47-Jährige und die 59 Jahre alte Beifahrerin aus dem zweiten Auto erlitten schwere Verletzungen und wurden mit Hubschraubern in Krankenhäuser gebracht.

Am Abend, so hieß es bei der Polizei, schwebten beide noch in Lebensgefahr. Der Fahrer des Wagens, in dem die 59-Jährige saß, ein 76 Jahre alter Mann aus Siegburg, musste an der Unfallstelle reanimiert werden. Doch alle Versuche der Mediziner, das Leben des Mannes zu retten, scheiterten. Er starb noch an der Unfallstelle.

Die Rettungskräfte mussten mehr als zehn Menschen, die einen Schock erlitten hatten, an der Unfallstelle betreuen. Die Auswertung der Spuren an der Unfallstelle dauerte Stunden. 

Nach Angaben der Polizei war der Falschfahrer an der Anschlussstelle Merzenich auf die Autobahn aufgefahren und etwa vier Kilometer über den Standstreifen entgegen der Fahrbahn gefahren, bevor es zum Zusammenstoß kam.