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Umweltschutz Umweltschutz: Bleiches Knabenkraut ist «Orchidee des Jahres»

22.10.2011, 11:26
Die «Orchidee des Jahres 2012», das Bleiche Knabenkraut (Orchis pallens). (FOTO: DPA)
Die «Orchidee des Jahres 2012», das Bleiche Knabenkraut (Orchis pallens). (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Bad Liebenstein/dpa. - Das gelbblühende Bleiche Knabenkrautist zur «Orchidee des Jahres 2012» gekürt worden. Die zart nachHolunder duftende, bis zu 30 Zentimeter hohe Pflanze komme nur seltenin Deutschland vor. Umso wichtiger sei es, die wenigen Standorte deraparten, auffälligen Orchidee zu schützen, erklärten die deutschenArbeitskreise Heimische Orchideen am Samstag auf ihrer Tagung imthüringischen Bad Liebenstein. Das Bleiche Knabenkraut (Orchispallens) blüht schon zur Osterzeit strohgelb. Es kommt vor allem aufder Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg sowie im Thüringer Beckenvor, aber auch im osthessischen Bergland, Teilen des Harzes, demThüringer Schiefergebirge und vereinzelt in Bayern.

In Baden-Württemberg und Thüringen gilt die attraktive Pflanzenach Angaben der Naturschützer als gefährdet, in Sachsen-Anhalt undBayern als stark gefährdet. «Darauf möchten wir mit der Wahl zurOrchidee des Jahres aufmerksam machen», sagte die Geschäftsführerindes hessischen Arbeitskreises, Jutta Haas.

Das Bleiche Knabenkraut gedeihe an mäßig warmen, halbschattigenStandorten vor allem auf lockeren Lehm- und Tonböden in Laubwäldern,aber auch Wäldern mit Tannen. Es ist eine von mehrerenKnabenkraut-Arten. «Trotz des strengen Schutzes werden einige Artenimmer seltener», sagte Haas. So gut wie alle Orchideen stehen inDeutschland auf der «Roten Liste» der vom Aussterben bedrohten Arten.

Die Arbeitskreise Heimische Orchideen, die sich traditionell zuihrer Herbsttagung in Thüringen treffen, wählen seit 1989 jährlicheine Art zur Orchidee des Jahres aus. Sie wollen damit auf dieSchönheit der Pflanzenfamilie aufmerksam machen und für ihren Schutzund die Erhaltung ihrer Lebensräume werben. In Deutschland wachsen,je nach Zählweise, 40 bis 60 Orchideenarten. Vielerorts seien ihreStandorte durch Düngung, fehlende Mahd oder den Wildwuchs vonSträuchern gefährdet.

Im vergangenen Jahr stand die Zweiblättrige Waldhyazinthe im Fokusder Naturschützer, davor war es der Frauenschuh.