Überschwemmungen Überschwemmungen: Das Hochwasser zieht sich langsam zurück

München/Wien/Genf/dpa. - In der Schweiz entschärfte sichdie Lage dagegen weiter. Auch in Rumänien beruhigte sich dieSituation. Mindestens elf Menschen - vier in Österreich, sechs in derSchweiz und ein Mann in Bayern - kamen seit Wochenbeginn durch dasHochwasser ums Leben.
Weite Landstriche in den bayerischen Hochwassergebieten glichenzwar noch immer einer Seenplatte. Doch in den meistenHochwassergebieten hatte sich die Situation weiter entspannt. Nur imoberbayerischen Landkreis Freising herrschte weiterhinKatastrophenalarm. Im Landkreis Erding wurde der Katastrophenalarm amSamstagabend aufgehoben. Probleme bereiteten den Einsatzkräftenvielerorts aufgeweichte Dämme sowie in Keller eindringendesGrundwasser. Für die Donauanrainer zwischen Regensburg und Passauging die Flut glimpflicher aus als zunächst befürchtet.
Während sich die Hochwasserlage im Westen Österreichs langsamstabilisierte, kam es am Samstag in der Steiermark erneut zuRegenfällen und Erdrutschen. Bei Obdach im Bezirk Judenburg in derObersteiermark wurde ein Auto von einer abgehenden Mure erfasst. DieFahrerin konnte sich jedoch mit ihren Kindern rechtzeitig inSicherheit bringen. Aus dem am vergangenen Wochenende von Hochwasserund Muren stark betroffenen Ort Gasen wurden neue Erdrutschegemeldet.
Inzwischen gingen die Aufräumarbeiten in den HochwassergebietenTirols und Vorarlbergs weiter. In den Krisengebieten im TirolerUnterland, im Außerfern, im Paznaun und im Oberen Gericht warenmehrere tausend Helfer im Einsatz. Nach offiziellen Angaben solltendie Stromversorgung und die Telefonverbindungen im Katastrophengebietbis Samstagabend in beiden Bundesländern wieder funktionieren. DieLuftbrücke zur Versorgung der abgeschnittenen Orte im Tiroler BezirkLandeck konnte eingestellt werden.
Die meisten Orte sind wegen der zum Teil völlig zerstörtenHauptstraßen nur über Notwege erreichbar. Der Reschenpass sollte bisMontag geschlossen bleiben. Das Hochwasser hat in den beidenBundesländern vermutlich Schäden in Höhe von mehreren hundertMillionen Euro angerichtet.
In den Schweizer Hochwassergebieten hat sich die Lage weiterentschärft. Hunderte Menschen, die vor den Fluten fliehen mussten,verbrachten die Nacht zum Samstag wieder zu Hause. Vielerorts bliebaber die Strom- und Trinkwasserversorgung unterbrochen. Die Autobahnüber den Gotthard war am Samstag für den Individualverkehr wiederdurchgehend befahrbar. Am frühen Morgen war auch das imzentralschweizerischen Uri gesperrte Autobahnstück A2 wiedergeöffnet. Nach Engelberg, das von der Außenwelt abgeschnitten ist,wurde für das Wochenende eine Luftbrücke mit Armee-Hubschrauberneingerichtet. Kantonale Gebäudeversicherungen schätzten denHochwasserschaden auf mehr als eine Milliarde Franken (rund 645Millionen Euro).