Überschwemmung in Lissabon Überschwemmung in Lissabon: Zweite Flut binnen drei Wochen
Lissabon - Die zweiten schweren Überschwemmungen in Lissabon innerhalb von nur drei Wochen haben in der portugiesischen Hauptstadt erneut Chaos und Angst ausgelöst. Wie Medien am Dienstag unter Berufung auf das meteorologische Institut IPMA berichteten, waren am Montagnachmittag binnen einer Stunde 34 Millimeter Regen vom Himmel gefallen.
Unzählige Straßen, Läden, Häuser, Parkplätze und U-Bahnstationen standen auch im Zentrum Lissabons unter Wasser. Mehrere Tunnel und Straßen wurden stundenlang gesperrt. Manche Autofahrer, die den sintflutartigen Regen am Steuer erlebten, gerieten in Panik.
Ein Mann, der nahe der Nobelstraße Avenida da Liberdade plötzlich stehenblieb, sagte der Zeitung „Público“: „Ich wollte schnell weg, aber das Wasser ist so schnell gestiegen, dass ich mich nur durchs Fenster aufs Autodach retten konnte. Dann habe ich um Hilfe geschrien.“ Verletzte gab es nach Angaben der Behörden allerdings nicht.
Opposition kritisiert Stadtregierung
Die Opposition kritisierte unterdessen die Verantwortlichen der Hauptstadt. Die sozialdemokratische Stadtregierung müsse das 2008 gebilligte Drainageprojekt endlich verwirklichen, hieß es. Während Vertreter konservativer Parteien Bürgermeister António Costa - der die Sozialisten bei den Wahlen von 2015 als Spitzenkandidat anführen wird - „Unfähigkeit“ vorwarfen, klagten linke Politiker, die vielen Überschwemmungen seien eine weitere Folge der Sparpolitik. Das Drainageprojekt würde 153 Millionen Euro kosten. (dpa)