Konzerte Überraschungen und Talente: Reeperbahn-Festival ist zu Ende
Vier Tage Rock, Pop, Indie und Hip-Hop von größtenteils unbekannten Künstlern - das Reeperbahnfestival hat wieder Zehntausende Besucher angezogen. Ein wichtiger Preis ging an eine US-Amerikanerin.

Hamburg - Mehr als 600 Konzerte und rund 43.000 Besucher: Das Reeperbahn-Festival ist in der Nacht auf Sonntag zu Ende gegangen. Rund 450 Acts aus 30 Nationen waren laut Veranstaltern an etwa 70 Spielstätten dabei. Das diesjährige Motto lautete „Imagine Togetherness!“ Auch zahlreiche Workshops gehörten zum Programm.
Vertreterinnen und Vertreter aus Kultur, Musikwirtschaft und Politik diskutierten dabei Lösungsansätze, die den Erhalt kleiner Spielstätten als Nährboden für die Talententwicklung von morgen genauso im Blick haben wie faire Vergütungsmodelle für Künstler. Das teilten die Festival-Verantwortlichen in ihrer Bilanz mit. Überraschungs-Auftritte gab es den Angaben zufolge von Nina Chuba, Zsá Zsá, Jolle und Kraftklub. Der Vorverkauf für das Reeperbahn-Festival 2026 startet bereits heute.
Die US-amerikanische Sängerin Mei Semones und ihre Band gewannen den Anchor-Award des Reeperbahn-Festivals. Die Band sei anders als alles gewesen, was die Jury zuvor gesehen habe, begründete die Jury bei der Verleihung des Nachwuchspreises im St.-Pauli-Theater ihre Entscheidung „Einzigartig, unvergleichlich und auf die bestmögliche Weise zutiefst herausfordernd“, sagte die Grammy-nominierte Songwriterin Tayla Parx dazu.
Die Band sei geheimnisvoll und unwiderstehlich gewesen. „Sie hinterließ bei uns ein Gefühl von "Was zum Teufel war das denn?“ und das gefiel uns sehr gut.“ Die Jury zeigte sich überzeugt davon, dass der Auftritt nicht nur ein außergewöhnlicher Moment auf der Bühne war. „Sondern auch das Auftauchen einer künstlerischen Stimme mit der Kraft, neu zu definieren, was Mainstream bedeuten kann.“
Award wurde zum zehnten Mal vergeben
Zur Jury des Anchor-Awards gehörten in diesem Jahr neben Tayla Parx die Rock-Ikone Suzi Quatro, Sänger Max Giesinger, Avantgarde-Künstlerin Laurie Anderson und Produzent Bazzazian.
Neben der Siegertrophäe erhielten Mei Semones und ihre Band einen Gutschein für Licht- und Tonausrüstung im Wert von 20.000 Euro. Für einen Monat wird der Band dazu ein kleiner Tourbus bereitgestellt. Der Award wurde in diesem Jahr zum zehnten Mal verliehen.
Das Reeperbahn-Festival hat sich dem Finden und Fördern von musikalischen Talenten verschrieben. Seit zwei Jahrzehnten holt das Team um Festivalgründer Alexander Schulz Künstlerinnen und Künstler fast aller Genres geballt innerhalb weniger Tage auf die Bühnen Hamburgs. Die Spielorte sind rund um die Reeperbahn im Herzen der Stadt verteilt - vom Mini-Club über das Heiligengeistfeld bis hin zur Elbphilharmonie.