Tunnelbrand von Kaprun Tunnelbrand von Kaprun: Unterdrückte Kriminalist wichtige Beweise?

Salzburg/Wien/dpa. - Welche Beweismittel der Kriminalbeamte bis jetzt zurückgehaltenhaben soll, blieb zunächst ebenso unklar wie das Motiv. In derVorwoche hatten Mitarbeiter der Kriminaltechnischen Zentralstelle(KTZ) des Wiener Innenministeriums dem Gericht Fotos undNiederschriften übergeben, die der Richter als prozessrelevant zu denAkten nahm. Bisher hatte es geheißen, die «neuen» Dokumente seienKopien öffentlich zugänglichen Materials wie Schaltpläne. DieKriminaltechniker seien davon ausgegangen, dass das Gericht bereitsüber dieses Material verfüge. Die KTZ-Mitarbeiter waren als ersteErmittler unmittelbar am Unglücksort tätig gewesen.
Der Prozess soll die Schuldfrage für die Brandkatastrophe vom 11.November 2000 klären, bei der auch 37 Deutsche ums Leben kamen. LautGutachter hatte sich ausgelaufenes Hydrauliköl an einem nicht für denBetrieb in Fahrzeugen zugelassenen Heizlüfter entzündet. Durch denKamineffekt im Tunnel der Stollenbahn hatten die Flammen rasendschnell um sich gegriffen. Nur zwölf Passagiere waren dem Infernoentkommen. Der Prozess ist vorerst bis Freitag anberaumt und solldann bis zum September unterbrochen werden.