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Tunnelbrand von Kaprun Tunnelbrand von Kaprun: Experten übergaben neues Beweismaterial

11.07.2002, 15:58
Ortstermin in Linz während des Prozesses um die Brandkatastrophe von Kaprun (Foto: dpa)
Ortstermin in Linz während des Prozesses um die Brandkatastrophe von Kaprun (Foto: dpa) APA

Linz/dpa. - Außerdem übergaben sie dem Richter neues Aktenmaterial. DasMaterial dürfte für das Verfahren «von Relevanz» sein, sagte Seissnach einer Verhandlungsunterbrechung und ließ die Aktenordner,Dokumente, Fotos und Videos als Beweise zu. Etwa 20 Angehörige derOpfer verfolgten die Verhandlung in dem provisorischen Gerichtssaalin einer Werkshalle in Linz. Das Wrack der zweiten Stollenbahn imHintergrund war für sie kaum zu sehen.

Am späten Nachmittag sollten erstmals einige der zwölfÜberlebenden aussagen. Nach den ursprünglichen Plänen sollten sie ander unversehrten Seilbahn zeigen, wie sie das Unglück erlebt hatten,bei dem auch 37 Deutsche ums Leben gekommen waren. Zwei Überlebende,die wie die anderen durch ein eingeschlagenes Fenster derFlammenhölle entkommen waren, hatten den Termin wegen der psychischenBelastung abgesagt.

In dem Prozess soll geklärt werden, wer von den 16 Angeklagtenmöglicherweise Schuld an dem Unglück trägt. Der Brand wurde durch dasAuslaufen von Hydrauliköl aus undichten Leitungen ausgelöst. DieFlüssigkeit entzündete sich an einem vorschriftswidrig eingebautenHeizgerät. Die Kriminaltechniker aus Wien sagten am Donnerstag aus,sie hätten die genaue Zündquelle nicht feststellen können. Durch dieso genannte Kaminwirkung im Seilbahntunnel stand der Zug blitzschnelllichterloh in Flammen. Für die meisten Ski- und Snowboardfahrer gabes kein Entrinnen.