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Tschechien Tschechien: Spontane Hochzeit ging «Ruck-Zuck»

Von Jakob Lemke 15.01.2008, 15:02
Der tschechische Sänger Karel Gott und seine langjährige Freundin Ivana Machackova posieren am Montag (07.01.2008) in Las Vegas nach ihrer Hochzeit mit Tochter Charlotte. (Foto: dpa)
Der tschechische Sänger Karel Gott und seine langjährige Freundin Ivana Machackova posieren am Montag (07.01.2008) in Las Vegas nach ihrer Hochzeit mit Tochter Charlotte. (Foto: dpa) dpa

Prag/dpa. - Nachrichtenagenturen und Internetportale legten Eilmeldungen auf,Rundfunksender spielten für Stunden ausschliesslich Gott-Songs, dieZeitungen illustrierten Sonderseiten.

Zurück in Prag empfing der frischgebackene Ehemann, der immergerne mit dem selbstgeschaffenen Image des «ewigen Junggesellen»kokettiert hat, am Montagabend deutsche Korrespondenten, darunter dieDeutsche Presse-Agentur dpa, zum Gespräch in der Suite einesLuxushotels.

«Ich habe die kleine Kapelle gesehen, wo schon Elvis und FrankSinatra geheiratet haben», schilderte Gott den Moment, als ihm die«spontane Idee» zur Hochzeit kam. «Wir leben ja schon seit siebenJahren zusammen, seit fast zwei Jahren mit der kleinen (Tochter)Charlotte.» Ein feierlicher Antrag sei nicht nötig gewesen, dasschlichte «Komm, lass uns heiraten!» habe genügt, «Ruck-Zuck».

Ehefrau Ivana lächelte dabei glücklich auf dem Sofa neben dem 68-Jährigen. 37 Jahre jünger als er ist sie, im Juni erwarten die beidenein zweites gemeinsames Kind. Jetzt trägt sie den Nachnamen Gottova,der tschechische Innenminister Ivan Langer persönlich hat garantiert,dass die Trauung auch in Tschechien anerkannt wird.

«In den Jahrzehnten, als ich da drüben in der Villa alleine gelebthabe, waren ja immer Hausdiener um mich herum», erzählte Gott aus derVergangenheit. Zwei Töchter aus verflossenen Beziehungen hat erschon, beide im Erwachsenenalter. «Als Ivana kam, hat sie noch wenigRezepte gekannt,» schmunzelte er, «aber sie hat gewusst, dass ich einGenießer, ein Gourmet bin». Mittlerweile gäbe es im gemeinsamen Hausein ganzes Regal voller Kochbücher.

«Sie hilft mir aber zum Beispiel auch mit dem Computer, ich bin jaaus einer anderen Generation und da nicht talentiert», enthüllte Gottein weiteres Detail der augenscheinlich harmonischen Beziehung. Aufdie Frage, «Wer gibt den Ton an?», antwortete der Musiker: «Wirtolerieren viel, lesen uns viel von den Augen ab» - ganz der gewohnteCharmeur in Bluejeans, Hemd und Jackett.

Sorgen macht sich der Mann, der wohl mehr als 30 MillionenTonträger verkaufte und im Jahr 2007 sein 40-jähriges Bühnenjubiläumfeierte, nur wegen der Fans. Ob das wohl so recht zusammenpasse, seinneuer Ehering und das Auditorium, rätselt Gott: «Ich bin ja reisenderKünstler und in meinem Publikum sitzen zu 80 Prozent Frauen.» Aberdann gibt sich die «Nachtigall» selbst die Antwort: er baue aufVerständnis, schließlich habe er nur «einen amtlichen Akt etwasromantisieren» wollen.

(Internet: www.karelgott.com)dpa jl xx a3 jg 151232 Jan 08