Kommunen erlassen Verbote Trockenheit in Thüringen: Wasser aus Flüssen vielerorts tabu
In weiten Teilen Thüringens führen die Flüsse derzeit wenig Wasser. Mancherorts hat das nun auch Folgen für Privatleute.

Erfurt - Wer seinen Rasen wässern oder den Gartenteich befüllen will, darf vielerorts nicht mehr auf Wasser in Flüssen oder Seen zurückgreifen. Angesichts der anhaltenden Trockenheit wird diese Wasserentnahme in immer mehr Thüringer Kommunen verboten. Im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und im Weimarer Land sind seit dieser Woche Verbote in Kraft, im Saale-Orla-Kreis seit vergangener Woche, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.
Auch der Landkreis Hildburghausen und der Saale-Holzland-Kreis haben dieses Jahr ein solches Verbot erlassen. Im Landkreis Sonneberg, dem Ilm-Kreis sowie in Erfurt und Gera besteht schon seit mehreren Jahren ein Verbot.
Langfristige Schäden befürchtet
Es bestehe die Gefahr, dass in vielen kleinen Fließgewässern die ökologischen Grundfunktionen nicht mehr gewährleistet sein könnten, hieß es etwa aus Saalfeld-Rudolstadt. Das Verbot solle „irreversible Schäden von den oberirdischen Gewässern im Kreisgebiet“ abwenden.
Wegen der anhaltenden Trockenheit fließt in etlichen Flüssen im Freistaat derzeit zu wenig Wasser. Eine Übersicht des Thüringer Landesamts für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) weist für fast überall im Bundesland ausgeprägtes Niedrigwasser aus. Etwas entspannter ist die Situation demnach nur im Altenburger Land.
Grundwasserstände vielerorts extrem niedrig
Angespannt ist auch die Grundwassersituation: An jeder dritten Messstelle sind die Grundwasserstände laut Definition des TLUBN extrem niedrig. Das heißt, dass nur fünf Prozent der zwischen 1981 und 2010 gemessenen Werte niedriger waren. Von 35 Messstellen sind demnach elf betroffen. An vier weiteren wird sehr niedriges Grundwasser verzeichnet und an weiteren drei niedriges.