Traunstein Traunstein: Satanistische Morde in Oberbayern?
Traunstein/dpa. - Bisher bestehe lediglich ein Anfangsverdacht, daher lägen auchnoch keine Haftbefehle vor. Es sei noch nicht einmal zu Festnahmengekommen, sagte Giese. Die Morde sollen seinerzeit alsVerkehrsunfälle oder Selbstmorde getarnt worden sein. DerOberstaatsanwalt wollte nicht ausschließen, dass es «im Rahmen einesSektengehabes weitere Todesfälle gab».
Bei den beiden Opfern der möglichen satanistischen Morde handeltes sich nach den Angaben Gieses um einen fünfjährigen Jungen und ein14 Jahre altes Mädchen, die 1969 und 1975 ums Leben kamen. Die Kinderseien nicht miteinander verwandt, hätten sich aber möglicherweisegekannt, sagte Giese. Die vier Beschuldigten sollen Mitglieder seiner«satanistischen Sekte» gewesen sein.
«Wir ermitteln wegen des Verdachts des Mordes im Zusammenhang mitsatanistischen Ritualen», erläuterte Giese. Nach der Überprüfungmehrerer Zeugenaussagen bestehe ein Anfangsverdacht. Bereits verjährtist nach den Aussagen des Oberstaatsanwaltes ein möglicher sexuellerMissbrauch der Opfer. Auch soll es in dem Zusammenhang zurHerstellung von Pornofilmen gekommen sein.
Die «Passauer Neue Presse» berichtet in ihrer Donnerstagausgabe,die neuerlichen Ermittlungen seien ins Rollen gekommen, nachdem eineFrau aus dem niederbayerischen Simbach a. Inn ihren Stiefbruder beider Polizei massiv beschuldigt habe. Einer der Beschuldigten soll demBericht zufolge bereits Mitte der 70er Jahre wegen Mordverdachts vorGericht gestanden sein, jedoch mangels Beweisen freigesprochen wordensein. Der Oberstaatsanwalt wollte diese Angaben nicht bestätigen. Erließ auch offen, ob sich die Ermittlungen tatsächlich auf die beidenLandkreise Altötting und Rottal-Inn beziehen, wie die Zeitungschreibt.