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Trauer in Halle Trauer in Halle: Zoo muss Affen einschläfern

21.10.2004, 19:30

Halle/MZ/alo. - Traurige Gesichter bei den Mitarbeitern des halleschen Bergzoos: Ein Affen-Männchen musste getötet werden, weil es mit einem Aids-verwandten Virus infiziert war. "Bei dem achtjährigen Mandrill wurde SIV nachgewiesen", bestätigte am Donnerstag Zoo-Direktor Andreas Jacob. Schweren Herzens habe man das Tier einschläfern müssen.

Mandrill-Männchen sind stattliche Geschöpfe, sie fallen auf durch ihr mehrfarbiges Gesicht. Doch wie alle Affenarten, die aus Afrika stammen (etwa Schimpansen und Paviane) sind sie anfällig für das SIV, dessen Gefährlichkeit für den Menschen noch nicht restlos geklärt ist. Den Mandrill zu töten, sei eine Vorsichtsmaßnahme gewesen, erklärte Jutta Heuer, zuständig für die 85 Affen im Zoo auf dem Reilsberg. Man habe verhindern wollen, dass die vier anderen Affen der Mandrill-Gruppe angesteckt werden. Auch zum Schutz der Pfleger habe man handeln müssen.

Eingeschläfert wurde Mandrill Xanthano bereits Anfang Juli. Dass eine Virus-Infektion der Auslöser war, wurde erst jetzt bekannt. Laut Heuer hatte der Zoo seine fünf Mandrills (drei erwachsene und zwei Jungtiere) testen lassen, weil der Verdacht bestand, dass das 1990 in Amsterdam geborene Mandrill-Weibchen Lana, das seit 13 Jahren in Halle lebt, Virus-Träger sein könnte. Der Grund: Im Zoo Amsterdam ist eine ganze Affen-Gruppe infiziert gewesen und deshalb getötet worden. Letztlich sei aber nicht bei Lana, sondern bei Xanthano SIV entdeckt worden. Für Zoo-Besucher habe keine Gefahr bestanden, versicherte Heuer.