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Investitionen Touristiker im Harz fordern Unterstützung aus der Politik

Im Harz wurde in den vergangenen Jahren viel investiert. Das soll auch in Zukunft so weitergehen. Dazu hat die Branche klare Vorstellungen.

Von dpa 04.08.2025, 05:30
Gleich neben dem Baumwipfelpfad in Bad Harburg soll auf der Fläche des ehemaligen Hochseilgartens in luftiger Höhe die sogenannte Wipfel-Erlebnis-Welt mit Freifalltürmen entstehen.
Gleich neben dem Baumwipfelpfad in Bad Harburg soll auf der Fläche des ehemaligen Hochseilgartens in luftiger Höhe die sogenannte Wipfel-Erlebnis-Welt mit Freifalltürmen entstehen. Swen Pförtner/dpa

Goslar - Die Tourismusbranche im Harz wünscht sich mehr Unterstützung vom Land Niedersachsen. In der Region wurde in den vergangenen Jahren viel investiert. Damit in Zukunft damit nicht Schluss ist, soll die Politik aktiv werden, wie etwa der Harzer Tourismusverband (HTV) mitteilte.

Es brauche etwa Bürokratieabbau und schnellere Entscheidungen. Zudem brauche es Unterstützung in Bereichen wie dem Verkehr und der Infrastruktur, bei Rad- und Wanderwegen oder der Aufwertung von Innenstädten. „Die Entwicklung des Tourismus gehört auf kommunaler Ebene immer noch zu den freiwilligen Aufgaben“, sagte etwa HTV-Geschäftsführerin Carola Schmidt. Und das Geld bei den Kommunen sei knapp. Dabei würden sich viele Tourismus-Investitionen positiv auf die Städte und ihren Lebensraum auswirken.

Auch Holger Kolb, der unter anderem die Baumschwebebahn und den Baumwipfelpfad in Bad Harzburg betreibt, sieht bei der Unterstützung vom Land noch Luft nach oben. „Die Barrierefreiheit im Harz könnte besser werden und die Förderkulissen sind im Vergleich zu anderen Bundesländern gering.“ So müssten Touristiker im niedersächsischen Harz mit deutlich geringeren Förderungen auskommen als etwa Unternehmer in Thüringen oder Sachsen-Anhalt.

Wirtschaftsministerium weist Kritik zurück

Das Land Niedersachsen hingegen sieht sich bei den Möglichkeiten der Förderung „gut aufgestellt“, wie es aus dem Wirtschaftsministerium heißt. Förderfähig sind den Angaben nach unter anderem Neu- und Umbauten oder auch die Übernahme von Betrieben, denen die Stilllegung droht.

Je nach Region und Unternehmensgröße sind zwischen 10 und 35 Prozent Förderung möglich. Speziell die Harz-Landkreise Göttingen und Goslar liegen dabei tendenziell in einem Bereich, der eher etwas höhere Förderungen erhalten kann. In einigen Regionen sind dabei für die Förderung Zusatzinvestitionen in CO2-reduzierende Vorhaben verpflichtend. In anderen sind sie freiwillig. Auch diese Zusatzinvestitionen werden gefördert, mit 30 bis 65 Prozent.

Kritik vom niedersächsischen Tourismusverband

Erst kürzlich hatte der Vorsitzende des Tourismusverbandes Niedersachsen, Holger Heymann, gesagt, dass das Bundesland beim Tourismus bisher hinter seinen Möglichkeiten bleibe. Er bemängelt etwa zu wenig finanzielle Unterstützung und eine fehlende Strategie für Klimaschutz, Mobilität und Digitalisierung.