Touristen flüchten Touristen flüchten: Taiwan zittert vor dem Super-Taifun

Taipeh - Tausende Touristen sind in Taiwan vor einem herannahenden Taifun in Sicherheit gebracht worden. Mehr als 3000 Urlauber hätten seit Dienstag Green Island und Orchid Island vor der Küste der Provinz Taitung im Südosten verlassen müssen, teilten örtliche Behördenvertreter am Mittwoch mit. Es wurde erwartet, dass der tropische Wirbelsturm „Nepartak“ am Freitagmorgen auf Land treffen würde.
Bereits am Donnerstag kam ein Mann ums Leben, als ihn hohe Wellen an einem Strand an der Ostküste bei Hualien ins Meer spülten, wie die taiwanesische Nachrichtenagentur CNA am Donnerstag berichtete. Die Behörden hatten den Strand wegen des heranrückenden Wirbelsturmes gesperrt. Trotz eines schnellen Hubschraubereinsatzes konnte der Mann nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden.
Der Taifun erreiche Windgeschwindigkeiten von bis zu 245 Stundenkilometern, wie der nationale Wetterdienst erklärte. Alle Fischerboote und Schiffe wurden in die Häfen zurückberufen, die Besatzungen berichteten im Fernsehen von bis zu 14 Meter hohen Wellen. Mehr als 35.000 Soldaten wurden nach offiziellen Angaben in Bereitschaft versetzt, um im Falle von Katastrophen sofort helfen zu können.
„Stärkster Taifun seit 16 Jahren“
An den zwei Flughäfen der Hauptstadt Taipeh wurden de facto alle inländischen Flüge abgesagt, auch gut hundert internationale Flüge wurden gestrichen. Daneben stellten fast alle Fähren am Donnerstag nach und nach ihren Betrieb ein. In den Zügen entlang der Ostküste drängten sich die Menschen, am Donnerstagabend sollte in der Region auch der Bahnverkehr eingestellt werden. Nach Taiwan soll „Nepartak“ am Wochenende auch China treffen.
Laut einer Seewarunung hatte der Sturm einen Radius von 200 Kilometern und bewegte sich etwa 20 Kilometer pro Stunde in Richtung West-Nordwest. Meteorologe Jörg Kachelmann spricht vom „stärksten Taifun seit 16 Jahren“, den die Insel zu erwarten hat:
Möglicherweise werde der Sturm von heftigen Winden und sintflutartigen Regenfällen begleitet, warnten die Meteorologen. Die Bevölkerung wurde zu großer Vorsicht aufgerufen. (afp/dpa/red)