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Toter nach Schweinegrippe-Impfung wird obduziert

16.11.2009, 11:37

Erfurt/dpa. - Eine Obduktion soll Licht in den Todesfall eines Thüringers bringen, der nach einer Schweinegrippe-Impfung gestorben ist. Nach Information des Sozialministeriums hatte sich der 55-Jährige am vergangenen Donnerstag impfen lassen und war danach zum Kegeln gegangen.

Als er nach Hause kam, rief er den Notarzt, der ihm allerdings nicht mehr helfen konnte. Der Mann, von dem keine Vorerkrankungen bekannt sind, starb etwa fünf Stunden nach der Impfung. Die Obduktion soll klären, ob ein Zusammenhang zwischen der Impfung und seinem Tod besteht. Ergebnisse werden in den kommenden Tagen erwartet.

Nach Angaben eines Ministeriumssprechers sind in Deutschland bislang 16 Menschen an der Schweinegrippe gestorben. «Vor diesem Hintergrund sollten wir die Impfungen beurteilen.» Bereits in der vergangenen Woche war eine 65 Jahre alte, herzkranke Frau aus Weimar nach einer Impfung gestorben. Der Amtsarzt sah in diesem Fall keinen Zusammenhang zwischen der Impfung und der tödlichen Herzattacke.

In Deutschland infizieren sich mittlerweile mehr als 15 000 Menschen pro Woche mit der Schweinegrippe. So viele Fälle würden gemeldet, erläuterte Gérard Krause, Infektionsexperte am Robert-Koch-Institut, am Montag im «Morgenmagazin» des ZDF. «Und das sind nur die laborbestätigten Fälle.» Viele Erkrankungen würden gar nicht erst erfasst, da das Meldesystem geändert worden sei. «Ärzte werden jetzt gebeten, keine Verdachtsfälle mehr zu melden, sondern nur die laborbestätigten Fälle und Todesfälle.» Ein Nachweis im Labor werde aber nur bei ungewöhnlichen Krankheitsverläufen angestrebt.