"Top Gun" wird 30 "Top Gun" wird 30: Mama ich will Kampfpilot werden

Halle (Saale) - Sonnenaufgang über dem indischen Ozean: auf einem amerikanischen Flugzeugträger herrscht hektische Betriebsamkeit. Lotsen dirigieren, Piloten salutieren, Nebelschwaden ziehen über das Deck – und ein Jet nach dem anderen startet mit feuerspeienden Triebwerken von der kurzen Startbahn in den morgendlichen Himmel. Unterlegt ist die Szenerie mit atmosphärischen Synthesizer-Klängen. So beginnt der Hollywood-Blockbuster „Top Gun“, der seit 1986 einen Nimbus als Action-Klassiker genießt.
Clevere Produzenten finden richtige Formel
Dreißig Jahre ist es nun her, als der blutjunge Tom Cruise in der Rolle des ungestümen Kampfpiloten Pete „Maverick“ Mitchell seine erfolgreiche Karriere begründete. Zu verdanken hatte der Schauspieler es dem findigen Produzententeam Jerry Bruckheimer und Don Simpson sowie Regisseur Tony Scott, die trotz geringen Budgets die richtigen Zutaten für den Welterfolg fanden. Da gibt es den Hahnenkampf zwischen den Piloten, die auf einer Eliteschule den Besten küren wollen. Den Tod des besten Freundes, der Pete Mitchell in eine tiefe Krise stürzt. Und natürlich fehlt nicht die unglückliche Liebesgeschichte zwischen Maverick und seiner Ausbilderin Charlotte (Kelly McGillis). Alles das wird in einer edlen Optik präsentiert, die auch modisch mit Pilotenbrillen und -jacken Trends setzte. Unterlegt mit dem Oscar-prämierten, rockigen Soundtrack aus der Feder des deutschen Komponisten Harold Faltermeyer, sprach der Film so vor allem jugendliches Publikum an.
Werbe-Effekt für amerikanischen Streitkräfte
Dass nebenbei ein erheblicher Werbe-Effekt für die amerikanischen Streitkräfte entstand, war durchaus beabsichtigt. Denn ohne die Unterstützung der U.S. Army hätten die Produzenten keine echten Flugzeuge und Piloten zur Verfügung gehabt. So gab es, sozusagen als Dank, einen direkten Einfluss auf die Handlung des Films, um das Militär immer prächtig dastehen zu lassen.
Militär nimmt Einfluss auf Handlung
Tony Scott schöpfte folglich aus den Vollen. Gerade die beeindruckende visuelle Umsetzung der Trainings- und Kampfflüge sucht noch heute ihresgleichen. Und so folgte 1986, nach der Premiere von „Top Gun“, eine wahre Eintrittswelle von Rekruten in die US-Armee.
Top Gun 2 in Planung
Für viele junge Schauspieler bedeutete „Top Gun“ zudem ein Sprungbrett zu einer erfolgreichen Karriere. Dazu gehören Meg Ryan, Val Kilmer, Tim Robbins und Michael Ironside. Vielleicht hat nun eine neue Generation von Darstellern diese Möglichkeit, denn der zweite Teil ist bereits in Planung. Allerdings ohne Don Simpson und Tony Scott. Beide sind bereits verstorben. (mz)