Ex-City-Sänger Toni Krahl zum Gaza-Krieg: Rache ist ein schlechter Ratgeber
Der Sänger, jahrzehntelang Frontmann der Band City, ist Mitglied in der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Nun äußert er sich zum Nahost-Krieg - und zu den Pro-Palästina-Demos in Deutschland.

Berlin - Der Sänger Toni Krahl hat sein Mitgefühl mit den zivilen Opfern im Gazastreifen geäußert, aber zugleich die Pro-Palästina-Demonstrationen in Deutschland kritisiert. „Das, was hier auf unseren Straßen und Plätzen passiert und auch an den Hochschulen, stößt bei mir auf völliges Unverständnis“, sagte der 75-Jährige in Berlin bei der Präsentation seines ersten Solo-Albums. „Und dieser Umgang mit importiertem Antisemitismus und diese woke Einstellung zu diesen Gewalttätern, die hier auf diesen Straßen den Gazastreifen nachspielen wollen, dafür habe ich kein Verständnis.“
Was in der Region um Israel passiere, sei ein Drama, das sich über Jahrzehnte entwickelt habe, sagte Krahl, der Mitglied in der Deutsch-Israelischen Gesellschaft ist. „Ich verstehe sehr wohl, dass Israel verteidigt werden muss - umzingelt von einer Gemeinschaft, die Israel da nicht haben will.“ Aber: Ein „sehr, sehr schlechter Ratgeber ist Rache“.
Der Sänger, dessen Vater einst Mitglied in einer jüdisch-kommunistischen Widerstandsgruppe war, sagte: „Mir tun dort alle Opfer leid, auch auf der palästinensischen Seite natürlich, die dort unschuldig in diese Front geraten und dort leiden und hungern. Es tut einfach weh.“