Todestag von Tamme Hanken ( 56: Todestag von Tamme Hanken: Alle traurigen Fakten zum Tod des XXL-Ostfriesen

Halle (Saale) - Tamme Hanken (†56) war Deutschlands Pferdeflüsterer Nummer eins. Der „XXL-Ostfriese“, der aufgrund seiner oftmals rabiat wirkenden, jedoch heilenden Methoden auch „Knochenbrecher“ genannt wurde, starb am 10. Oktober 2016 völlig unerwartet.

Sein Tod sorgte deutschlandweit für große Trauer und Anteilnahme. Knapp drei Wochen nach seinem Tod wurde Tamme Hanken im engsten Familienkreis in der ostfriesischen Stadt Filsum (Niedersachsen) beerdigt.

Hier alle Fakten zum Tod von Tamme Hanken.

Wie seine Produktionsfirma „Dreiwerk Entertainment“ mitteilte, starb Tamme Hanken überraschend an Herzversagen.

Die BILD berichtete kurz nach seinem Tod, dass es dem Zwei-Meter-Riesen schon länger nicht mehr gut gegangen sein soll. Seit einem Unfall im Sommer sei er nicht mehr selbst gefahren, auf dem Oktoberfest 2016 sei er sogar einmal zusammengebrochen. Der BILD zufolge soll Hanken am 21. September 2016 einen Herzschrittmacher bekommen haben.

Der XXL-Ostfriese hatte wiederholt und bereitwillig von seinem nicht wirklich gesunden Leben erzählt. Er war starker Raucher und galt bei Feiern durchaus als trinkfest.

RTL-Reporter Jenke von Wilmsdorff besuchte im Sommer für seine Reihe „Ich bleibe über Nacht” Tamme Hanken und sprach mit ihm auch über seine Gesundheit. „Du verträgst eine ganze Menge, wenn du trinkst, oder?”, fragte Jenke nach einem Angelausflug. „Heute, in meinem Alter auch noch, wenn wir feiern, trinke ich so ein bis zwei Flaschen Schnaps”, sagte Tamme über Abende mit Freunden. „An einem Abend?”, fragte Jenke, und stellte fest, dass der XXL-Ostfriese offenbar ein echtes „Problemchen“ habe. „Das ist ein uraltes Problem bei mir”, entgegnete der „Pferdeflüsterer”.

Wie das Garmisch-Partenkirchner Tagblatt berichtete, starb Tamme Hanken in Bayern. Genauer im Garmisch-Partenkirchner Hotel-Gasthof „Drei Mohren“. Der 56-Jährige wurde dort tot auf der Toilette gefunden. „Er war privat unterwegs, war im Restaurant", schilderte seine Kölner Managerin Stefanie Sauer von Dreiwerk-Entertainment.

Im Gespräch mit dem Express sagte Dietrich Köhler, Senior-Chef des „Drei Mohren": „Am Montag hatten wir viele Gäste zum Essen." Einer seiner Kellner habe ihm zugeflüstert: „Der Knochenbrecher ist bei uns." Tamme Hanken wollte mit seinen Begleitern essen, doch so weit kam es nicht. „Sie hatten sich noch nichts aus der Speisekarte ausgesucht. Aber Tamme Hanken hat sich schon einmal ein Radler bestellt", so Dietrich Köhler.

Dann sei er zur Toilette gegangen. Ein paar Minuten später wurden Tammes Begleiter unruhig, weil er noch nicht zurück war. Köhler: „Sie gingen zur Toilette und fanden ihn. Sie haben wohl noch versucht, ihn wiederzubeleben." Die Drei seien raufgestürmt: „Tamme ist umgefallen." Der Senior-Chef des Gasthofs rief sofort den Notarzt.

Tamme Hanken war zu Besuch bei der traditionellen Gamsbart-Olympiade. Wie die tz in München schreibt, soll er von einem Gamsbart so begeistert gewesen sein, dass der „Knochenbrecher“ geäußert haben soll, sich beim nächsten Besuch in der Region auch einen kaufen zu wollen.

Ganz einfach: Er war 206 cm lang und 140 bis 145 Kilogramm schwer.

Das ist schon etwas komplizierter, in jedem Fall ist nichts Böses gemeint. „Knochenbrecher“ ist eine ostfriesische Bezeichnung für einen traditionellen und alternativen Heilpraktiker. Also eine Art Arzt, der Krankheiten anders angeht als klassische Mediziner. Tamme Hanken war zum Beispiel besonders gut darin, Gliedmaßen einzurenken oder einen Wirbel wieder an den richtigen Platz zu rücken. Bei den speziellen Griffen, die der Chiropraktiker Tamme Hanken vor allem bei Vierbeinen anwendete, gab es durchaus auch mal ein lautes Knacken – so entstand der Name „Knochenbrecher“. Tamme Hanken hatte seine Fähigkeiten von seinem Großvater gelernt.

Tammes Frau Carmen, mit der er in Filsum in Ostfriesland den berühmten Pferdehof betrieben hatte, war nicht mit in Garmisch-Partenkirchen. Sie erfuhr erst später vom Tod ihres Mannes. Carmen Hanken berichtete bei Facebook von „schönen Nachrichten“, die sie den Tamme-Fans übermitteln wolle. Ihr Tamme sei „über die Regenbogenbrücke“ gegangen. Und weiter schrieb Carmen Hanken: „Finde einen schönen Platz im neuen Reiche mein Schatz - ich werde Dich immer ganz fest in meinem Herzen behalten. Dein größter Fan ... Carmen“.

Die Anteilnahme in den sozialen Netzwerken war riesig. „Tamme Hanken… eine der größten Kultfiguren Ostfrieslands ist von uns gegangen, du wirst uns fehlen! Danke für die schönen Momente! RIP“, schrieb @_Schnixel bei Twitter. Weitere Twitter-Reaktionen zum Tod von Tamme Hanken.

Der 56-Jährige war relativ häufig in Sachsen, Sachsen-Anhalt oder auch Thüringen zu Besuch. Am 11. September 2016 war Tamme Hanken noch beim Pferdemarkt in Neugattersleben als Ehrengast vor Ort gewesen. Der Andrang seiner Fans war bei dieser Veranstaltung enorm, wie Bilder zeigen. Auch im Mai 2016 war er in Mitteldeutschland zu Gast, damals in Greppin.

Anlässlich des ersten Todestages von Tamme Hanken am Dienstag, 10. Oktober 2017, zeigt der TV-Sender Kabel Eins ab 20.15 Uhr die Dokumentation „Tamme unvergessen! Die schönsten Geschichten des Knochenbrechers“.

Seit 2008 hatte Tamme Hanken in seiner Sendung „XXL-Ostfriese“ und „Knochenbrecher on Tour“ mit bloßen Händen Pferde, Hunde, sogar Rentiere von ihren Schmerzen kuriert. Bei den Zuschauern war er aufgrund seiner humorvollen Art und seinen lockeren Sprüchen beliebt.

Nach und nach bildete sich eine richtige Fangemeinde, die beim NDR und Kabel eins für starke Quoten sorgten. Besonders beliebt waren auch die Weisheiten von Tamme Hanken. Eine seiner bekanntesten: „Ein Drittel der Krankheit des Pferdes hat der Besitzer.“ Weitere Weisheiten hat die BILD aufgelistet.

Ja, unter anderem online auf dem Trauerportal „Abschied Nehmen“ gibt es eine Kondolenzseite für Tamme Hanken. Wie Hankens Ehefrau Carmen bekannt gab, soll es auch die Möglichkeit geben, direkt auf dem Grundstück des Pferdehofes in Filsum zu trauern: „Wir haben auf unserem hinteren Grundstück eine Möglichkeit geschaffen, wo ihr gerne inne halten und euch von Tamme verabschieden könnt. Unsere Schilder „Tammes Lieblingsplatz“ - das ist ein schönes Beet mit Rhododendren von seinem Freund Volker - leiten euch dort hin.“

Die Anzeige selbst ist relativ schlicht, schwarzweiß, zeigt noch einmal ein lachendes, sympathisches Konterfei des Verstorbenen. Die Worte, mit denen die Hinterbliebenen dem „Knochenbrecher“ gedenken, sind wiederum sehr bewegend. „Auf einmal bist Du nicht mehr da, und keiner kann’s verstehen. Im Herzen bleibst Du uns ganz nah, bei jedem Schritt, den wir nun gehen“, schreibt die Familie von Tamme Hanken in der Traueranzeige.

Eine große Trauerfeier gab es nicht: Tamme Hanken wurde am 28. Oktober in seiner Heimat, im ostfriesischen Filsum, im engsten Familienkreis beigesetzt.

„Tammes Wunsch war es, dass er im kleinen Kreise seiner Familie und Freunde bestattet wird“, schreibt seine Frau Carmen in einem Facebook-Post. Und: „Auch mein Tamme liebte viele Situationen, in denen es mal still war - so möchte ich ihn gerne auch auf seine letzte Reise im kleinen Kreise geleiten.“

Tammes Ehefrau Carmen Hanken schrieb bei Facebook zur Zukunft: „Ich habe das Gefühl, Tamme ist jederzeit in meiner Nähe. Ich möchte Tammes Lebenswerk, den „Hankenhof", der überall Tammes Handschrift trägt mit seinem wundervollen Geschmack, weiterführen im Sinne von „Tier und Natur". Ich werde weiterhin für die Pferde mit unserem Pferde REHA- und Ausbildungszentrum mit meinem großen Erfahrungsschatz da sein. Wir wollen den „Hankenhof" mit Leben füllen im Sinne von Tamme. So wird er immer in unserer Mitte verweilen können.“

In einem Gastbeitrag in der Gala schrieb TV-Koch Horst Lichter nach Tamme Hankens Tod: „Wir wollten als Asterix und Obelix quer durch Frankreich ziehen, mit Kochen, Essen und allem Drum und Dran.“

Lichter weiter: „Unser letztes Telefonat ist noch nicht so lange her. Wir hatten verrückte Ideen.“ Besonders geschätzt habe er an Tamme Hanken die „gnadenlose Ehrlichkeit. Als mir vor einigen Jahren dieser 2,06 Meter große Mann vorgestellt wurde, ganze 40 Zentimeter größer als ich selbst, war mir schon nach unseren ersten Gesprächen klar, dass dieser typisch ostfriesisch raue Kerl seinen großen Körper braucht, um sein riesiges Herz darin unterzubekommen.“

Tamme Hankens größter Wunsch blieb ihm leider verwehrt: Der XXL-Ostfriese und seine Frau Carmen, die er 2002 kennengelernt und 2004 geheiratet hatte, hatten sich immer gewünscht, Eltern zu werden. Carmen wurde allerdings nicht schwanger, beide dachten immer wieder an eine Adoption.

Im Mai 2016 hatte Tamme Hanken bei Markus Lanz im ZDF gesagt: „Wir haben mit 44 geheiratet und da hat mir so ein Typ gesagt, ich möge mich lieber um meinen Friedhofsplatz bemühen, als Kinder zu adoptieren.“ Die bittere Begründung: Tamme und Carmen waren zu alt für eine Adoption. Der große Traum ging nicht in Erfüllung.

In einem umfassenden Facebook-Post schrieb sich Carmen Hanken ihre Wut von der Seele. Denn es gibt nicht nur nette Tamme-Fans, die der Witwe ihr Beileid aussprechen. Laut Carmen Hanken lauern hier und da offenbar auch miese Geschäftemacher, die mit dem Tod von Tamme Hanken in Online-Shops Geld verdienen wollen.

Carmen Hanken schrieb: „Es gibt aber auch Menschen, die meinen, sie müssten den Tod von Tamme ausschlachten.“ Die Witwe hatte jedoch Vorkehrungen getroffen: „Leute, ich habe alles rund um den Namen Tamme Hanken rechtlich schützen lassen, denn nur uns steht es zu in einem Shop Artikel von Tamme Hanken zu verkaufen. Alle, die in diversen Shops nun Artikel anbieten kann ich nur sagen: Unsere Anwälte sind informiert und werden sich darum kümmern.“

Schlimmer hätte das Jahr 2016 für Carmen Hanken nicht enden können: Weihnachten musste sie erstmals seit langer Zeit ohne ihren geliebten Mann feiern. An Heiligabend fand die 56-Jährige bei Facebook erneut rührende Worte.

Und kurz vor dem Jahrewechsel verunglückte Carmen Hanken bei einem Unfall am Ortsausgang von Jemgum im Landkreis Leer (Niedersachsen) mit einem Pferdetransporter. Die 56-Jährige hatte dabei Glück im Unglück und wurde nur leicht verletzt.

(mz)