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Tod im Tierpark Tod im Tierpark: Pflegerin wird in Berlin von einem Bullen getötet

Von Hans-Rüdiger Bein 15.05.2007, 14:40
Der Moschusochsenbulle «Ludovico» ruht am Dienstag (15.05.2007) in seinem Gehege im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde. (Foto: dpa)
Der Moschusochsenbulle «Ludovico» ruht am Dienstag (15.05.2007) in seinem Gehege im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde. (Foto: dpa) dpa

Berlin/dpa. - Den Angabenzufolge war ein Sicherungsbalken an der Gehegetür nicht vorgeschobenworden. Der Bulle konnte so in ein Vorgehege gelangen, in dem sichdie Pflegerin aufhielt. Das Tier drückte die 41-Jährige gegen einGitter. Mitarbeiter fanden sie kurz darauf. «Sie muss in Sekundentot gewesen sein, der Bulle wiegt etwa 350 Kilogramm», sagteBlaszkiewitz.

Nach ersten Ermittlungen hatte die seit mehr als 20 Jahren in demZoo beschäftigte Tierpflegerin vergessen, die Sicherung am Gehegevon Bulle «Ludovico» einrasten zu lassen. Nach Angaben desTierparkdirektors galt die Pflegerin, die zwei Kinder hinterlässt,als «gewissenhaft und erfahren». Auch ihr Mann arbeitet alsTierpfleger in Friedrichsfelde. In dem Tierpark war es der erstetödliche Unfall dieser Art. Im Zoologischen Garten im WestteilBerlins hatte 1963 ein Elefant einen Tierpfleger erdrückt.

Bei dem Unfall am Vormittag waren keine Besucher zugegen. AmNachmittag wurde die Anlage wieder freigegeben. Zuvor war derMoschusochse wieder in das Gehege zu den dort lebenden drei Kühendirigiert worden. Tierpark-Direktor Blaszkiewitz sagte: «Das Tierkann nichts dafür, für das Tier gibt es keine Konsequenzen.»

Der Tierpark Friedrichsfelde hatte im Jahr 2006 rund 860 000Besucher. Die rund 160 Hektar große Anlage ist etwa vier Mal so großwie der Zoologische Garten. In dem 1955 eröffneten Park leben etwa8700 Tiere.