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Tod einer Hallenserin Tod einer Hallenserin: Hamelner muss 15 Jahre hinter Gitter

Von Michael Tempel 08.08.2002, 20:35

Hannover/Halle/MZ. - Die Richter gehen davon aus, dass H. am Morgendes 4. August 2001 mit Jana Sch. in Streitgeraten war. Dabei habe er die junge Frauderart fest in den Schwitzkasten genommen,dass ihr die Luft wegblieb. Das Drama hattesich im Treppenhaus eines Hamelner Wohnhausesereignet, das Opfer und Täter als Nachbarnbewohnten. Anschließend hatte der Gerüstbauerdie Leiche zerstückelt und die Teile versteckt.Die Polizei kam ihm mit einem Gentest aufdie Spur.

Im Laufe des Prozesses hatte H. zugegeben,die Leiche zerteilt zu haben. Den Vorfallim Treppenhaus schilderte er indes als Unfallnachdem beide herumgealbert hätten. Demgegenüberbezeichnete ein medizinischer Gutachter denBe-

Z-TITEL: "Bei meiner Mandantin ist auch nach demUrteil Wut und Ohnmacht vorhanden."

Elke Jonuscheit

Rechtsanwältin

schuldigten als psychisch krank. Wegeneiner Persönlichkeitsstörung sowie sadistischerNeigungen hielten die Richter H. auch fürvermindert schuldfähig. Ins Urteil flossenzwei weitere Straftaten ein: H. hatte Anfang2001 zwei Prostituierte vergewaltigt.

Die Anklage hatte für H. Sicherungsverwahrungnach der Haft gefordert. Nun könnte er abernach 15 Jahren wieder frei sein. Die hallescheAnwältin Elke Jonuscheit sieht zudem keineverminderte Schuldfähigkeit bei H. Sie vertratdie Mutter der Getöteten als Nebenklägerin."Bei meiner Mandantin ist auch nach dem Urteilgroße Wut und Ohnmacht vorhanden." Eine Revisionsei aber nicht geplant. Jana Sch. war 1995von Halle in den Westen gegangen und hattein Hameln in einem Hotel gearbeitet.