European Tour Titel in Budapest: „Meenzer Bub“ düpiert Weltelite im Darts
Heta, Cross und Humphries: Was klingt wie die Darts-Weltelite, ist die Liste derer, die der deutsche Profi Niko Springer in Budapest besiegt. Sein Titel macht auch Hoffnung in Richtung WM.

Budapest - Niko Springer blickte rätselnd ins Publikum von Budapest und zeigte auf der großen Bühne völlig perplex auf sich selbst: Der deutsche Darts-Profi mit dem Spitznamen „Meenzer Bub“ hat vollkommen unerwartet das European-Tour-Turnier in Ungarns Hauptstadt gewonnen und sich mit dem größten Erfolg seiner bisherigen Laufbahn selbst überrascht.
„Mein Ziel war es, mich für die WM zu qualifizieren. Das habe ich vor ein paar Monaten geschafft, sodass ich jetzt frei aufspielen kann. Ich habe nichts zu verlieren und bin sehr glücklich, dass ich diesen Titel gewonnen habe“, sagte der 25-Jährige nach dem packenden 8:7-Finalsieg über den Niederländer Danny Noppert.
Zuvor hatte Springer die englischen Ex-Weltmeister Rob Cross und Luke Humphries sowie Josh Rock aus Nordirland und Australiens Starspieler Damon Heta besiegt. Ranglistentechnisch war Springer in allen seinen sechs Partien Außenseiter.
Springer: „Einen guten Job gemacht“
Springer ist nach Max Hopp (2018), Ricardo Pietreczko (2023) und Martin Schindler (2024 und 2025) erst der vierte deutsche Spieler, dem ein Titel auf der European Tour gelingt. „Man sieht, das Publikum ist fantastisch, sie haben mich unterstützt, und ich denke, ich habe einen guten Job gemacht“, sagte Springer in aller Bescheidenheit. Die Fassungslosigkeit, die er selbst beschrieb, konnte man ihm auf der Bühne bestens ansehen.
Für das hoch gehandelte Talent aus Mainz öffnen sich damit einige Türen zu großen Turnieren. Bei der WM in London (11. Dezember bis 3. Januar) wird er ebenso dabei sein wie bei der EM, die von 23. bis 26. Oktober in Dortmund steigt. Auch in den Rankings des Weltverbandes PDC macht er einen Sprung nach oben.
Im Mai hatte Springer bereits das Finale eines European-Tour-Turniers erreicht, dann aber gegen den walisischen Weltklassesprofi Jonny Clayton verloren. Diesmal wirkte Springer reifer.