Tiere Tiere: Verirrter Seehund foppte Feuerwehrleute

Düsseldorf/dpa. - Rhein-Spaziergänger und Feuerwehrleute sind am Sonntag überraschend Zeugen eines zoologischen Jahrhundertereignisses am Rhein geworden. Ein vermutlich aus der Nordsee stammender Seehund zeigte sich bei strahlendem Sonnenschein am Ufer des Düsseldorfer Nobelviertels Oberkassel. Taucher der Feuerwehr versuchten eineinhalb Stunden lang vergeblich, den ungewöhnlichen Gast einzufangen. Doch das flinke Tier foppte die Feuerwehr: Den frustrierten Froschmännern glitt das putzmuntere Tier mehrfach durch die eiskalten Hände.
Der Seehund, der ausgewachsen bis 1,50 Meter lang werden kann, habe sich letztlich als der bessere Taucher erwiesen, hieß es nach dem enttäuschenden Ende der «Jagd». Ein fleißiger Schwimmer, so die Robbenexperten, muss der unerwartete «Besucher» allemal gewesen sein, denn er hat von der Rheinmündung bis nach Düsseldorf rund 270 Fluss- Kilometer gegen den Strom zurückgelegt.
Das Auftauchen eines Seehundes am Niederrhein ist nach Meinung der Fachleute ein ganz seltenes Schauspiel. «Von einem Seehund, der so weit den Rhein hoch schwimmt, höre ich zum ersten Mal», sagte der Zoologe und Privatdozent Dr. Guido Dehnhardt von der Ruhr-Universität in Bochum der dpa. Lediglich in der Elbmündung seien des öfteren Seehunde gesichtet worden. Ereignisse dieser Art seien aber dennoch ganz natürliche Phänomene. «Seehunde sind dafür bekannt, weiträumige Wanderungen zu unternehmen.»