Tiere Tiere: Nürnberger Eisbärenbaby öffnet die Augen

Nürnberg/ddp. - «Ich habe den Eindruck, sie schielt ein wenig»,sagte Tierpflegerin Stefanie Krüger am Dienstag. Nach Angaben vonTierarzt Bernhard Neurohr kann das Weibchen im Moment wahrscheinlichaber nur Licht und Schatten wahrnehmen.
Die Gesundheit des Jungtieres sei weiterhin stabil. «Alle Werteliegen im grünen Bereich», sagte Tiergarten-Direktor Dag Encke. Ersei vorsichtig optimistisch, dass die Handaufzucht gelinge. Nach wievor müsse man aufpassen, dass die Eisbärin sich keine Infektioneinhandele. Nach Informationen der Pfleger muss das noch sehrunselbstständige Tier derzeit regelmäßig auf seinem Lager umgedrehtwerden. Die ersten Zähnchen schimmerten bereits durch - schon baldwürden die Milchzähne durchbrechen.
Tierpflegerin Petra Fritz hat sich inzwischen vollkommen auf dieBedürfnisse ihres kleinen Schützlings eingestellt: «Mittlerweile kannich auch die verschiedenen Lautäußerungen gut zuordnen und weiß, wasdie Kleine will», sagte sie am Dienstag. Das Eisbärenjunge werdeimmer aktiver und versuche, sich in der Kiste hochzustemmen. «Siewill noch beschäftigt werden», sagte Fritz. Dann kraule sie ihr denBauch.
Im Tiergarten gehen unterdessen immer mehr Geschenke für denkleinen Eisbären ein. Darunter seien Gedichte oder ein Topflappen fürdie Pfleger mit einem eingehäkelten Bären-Motiv. Der Zoo appellierteaber an alle Fans, keine Präsente mehr zu senden: «Der kleine Eisbärhat alles, was er braucht und was ihm gut tut», teilte die StadtNürnberg mit. Die Suche nach einem Namen wird dagegen im Internetunter eisbaer.nuernberg.de fortgesetzt. Bislang gingen online 215 000Namensvorschläge ein, die Poststelle der Stadtverwaltung registrierte450 Karten.
Die Eisbären-Seite und die Internet-Adresse des Tiergartensverzeichnete bislang über 40 000 Besucher und zwei MillionenSeitenaufrufe. Die darauf veröffentlichten Videos seien seit Freitagbereits mehr als 162 000 Mal angesehen worden.
Zoo-Chef Encke kündigte an, die Aufmerksamkeit um das NürnbergerJungtier dafür zu nutzen, auf die Situation der Weltmeerehinzuweisen. Wenn die Überfischung nicht drastisch reduziert werde,könnten die Gewässer bis 2048 kollabieren, was auch dieEisbären-Bestände deutlich dezimieren würde.