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Atomkraft Teile Thüringens bleiben im Rennen um Atommüll-Endlager

Mehrere Regionen Thüringens gelten laut Bundesgesellschaft für Endlagerung als besonders geeignete Standorte für Atommüll – wie geht die Auswahl weiter?

Von dpa 03.11.2025, 17:16
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung sieht Teile Thüringens weiter als geeignet für ein Atommüll-Endlager. Bis 2050 soll eine Entscheidung fallen. (Symbolbild)
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung sieht Teile Thüringens weiter als geeignet für ein Atommüll-Endlager. Bis 2050 soll eine Entscheidung fallen. (Symbolbild) Guido Kirchner/dpa

Peine/Erfurt - Auf der Suche nach einer Endlagerstätte für Deutschlands Atommüll sind größere Flächen Thüringens weiter in der Auswahl als möglicherweise geeignete Standorte. Wie aus der jüngsten Einschätzung der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hervorgeht, gehören Teile der Kreise Sömmerda, Gotha, des Unstrut-Hainich-Kreises sowie des Kyffhäuserkreises zu den laut BGE besonders geeigneten Gebieten, die die bisherigen Prüfschritte für ein mögliches Endlager überstanden haben. 

Die BGE hat solche besonders geeigneten Flächen in verschiedenen Teilen Deutschlands erstmals ausgewiesen - darunter auch mehrere Regionen nahe der tschechischen Grenze, sowohl in Bayern als auch in Sachsen und Sachsen-Anhalt im Saalekreis. Insgesamt kommen noch 25 Prozent der deutschen Landesfläche für ein mögliches Endlager infrage. Besonders in Norddeutschland sind noch große Teile als Standort im Rennen. Das liegt unter anderem daran, dass dort große Flächen bisher nicht bewertet wurden. Die Experten des BGE sieben in einem mehrstufigen Prozess immer mehr Regionen aus.

Größter Teil Thüringens nicht oder wenig geeignet

So ist für den allergrößten Teil der Flächen Thüringens bereits klar, dass sie für ein Endlager entweder nur sehr gering oder gar nicht geeignet sind. Große Gebiete im Süden und Südosten des Landes sind ohnehin nie für eine Prüfung vorgesehen gewesen, da sie als ungeeignet gelten. Für den Rest hat sich im Rahmen der Prüfung ergeben, dass sie allenfalls gering geeignet sind. Einzig für kleinere Flächen in den Kreisen Schmalkalden-Meiningen und im Wartburgkreis steht eine Prüfung noch aus. 

Mitte 2026 will die BGE einen weiteren Zwischenstand präsentieren, Ende 2027 will sie Standortregionen für die oberirdische Erkundung vorschlagen. Die Entscheidung über die infrage kommenden Regionen trifft schließlich der Bundestag. Als Zieldatum für die Entscheidung über ein Endlager ist derzeit 2050 angepeilt.