Prozess Taxifahrer in Berlin getötet: Plädoyers geplant

Berlin - Im Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder eines Berliner Taxifahrers werden am Freitag (9.00 Uhr) die Plädoyers erwartet. Nach bisheriger Planung des Landgerichts könnte es am selben Tag auch zur Verkündung eines Urteils kommen. Angeklagt ist ein 24 Jahre alter Mann mit tunesischer Staatsangehörigkeit. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord vor. Er soll dem arg- und wehrlosen Fahrer am 6. April im Berliner Grunewald von hinten einen Stich in den Hals versetzt haben. Zehn Euro habe der Täter erbeutet, so die Anklage. Der attackierte zweifache Vater starb wenig später in einem Krankenhaus.
Laut einem psychiatrischen Gutachten war der Angeklagte zur Tatzeit vermindert schuldfähig. Der 24-Jährige weise „viele Charakteristiken einer schizophrenen Erkrankung auf“, erklärte eine Sachverständige im Prozess. Die Voraussetzungen für eine Unterbringung des Mannes in einem psychiatrischen Krankenhaus lägen vor. Sie halte den Angeklagten „weiterhin für hochgradig gefährlich“.
Der 24-Jährige war noch am Tattag in Schleswig-Holstein gefasst worden. Gegen ihn lag auch ein Haftbefehl aus Belgien vor. Dort soll er zwei Tage vor der Tat in Berlin seine 53-jährige Freundin getötet haben. In einer polizeilichen Vernehmung, die aufgezeichnet worden war und im Prozess abgespielt wurde, gestand der Beschuldigte: „Ich hatte Hunger, ich wollte jemandem Geld wegnehmen, ihn töten.“ Er werde weiterhin töten, kündigte der Mann damals an.