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Kirche Tausende Teenager feiern Konfirmation oder Jugendweihe

Zwischen Palmsonntag und Pfingsten wird in Sachsens Kirchen konfirmiert und gefirmt. Das Frühjahr ist zugleich Hoch-Zeit für die weltliche Alternative Jugendweihe.

Von dpa Aktualisiert: 28.03.2023, 15:42
Eine Konfirmationskerze und Blumen stehen in einer Kirche.
Eine Konfirmationskerze und Blumen stehen in einer Kirche. Matthias Bein/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

Dresden - Zigtausende Jugendliche in Sachsen nehmen in diesen Wochen feierlich und im Familienkreis Abschied von der Kindheit. Während in der evangelischen Landeskirche die Konfirmanden und in den katholischen Bistümern die Firmlinge des aktuellen Jahrgangs ihre Taufe bestätigen, beginnt für viele Gleichaltrige ohne Kirchenzugehörigkeit mit der Jugendweihe der nächste Lebensabschnitt. Bis Pfingsten sollen nach Angaben des Landeskirchenamtes in Dresden rund 4500 Jugendliche ihren Glauben in Gottesdiensten feiern. Etwa 500 der 14-Jährigen werden in der Zeremonie getauft statt konfirmiert - und knapp 12.000 junge Menschen erhalten bis Anfang Juli ihre Jugendweihe.

Die Landeskirche liegt damit auf Vorjahresniveau. Wegen der Corona-Pandemie hatten sich die Zahlen zuvor verschoben. So waren es 2020 nur 4122 Konfirmationen, im Jahr darauf dann wurden aufgrund der Verschiebungen aus dem Vorjahr 4774 Teenager konfirmiert und getauft. Vor allem in ländlichen Regionen wie Erzgebirge und Vogtland ist der Palmsonntag (2. April) Auftakt für entsprechende Feiern, in denen Jugendliche zum Abschluss der zweijährigen Konfirmandenzeit ihren Glauben bekräftigen und einen persönlichen Segen erhalten.

Auch gefirmt wird im Frühling, ab 22. April und bis in den Oktober an 23 Orten im Bistum Dresden-Meissen, auch in den sorbischen Pfarreien. Nach Angaben eines Sprechers sind bisher 550 Teenager zwischen 13 und 17 Jahren angemeldet, allerdings stehen von acht Terminen noch Informationen dazu aus. „Es könnten noch ein paar Hundert mehr werden.“ Die jugendlichen Katholiken bestätigen bei der Zeremonie ihre Taufe im Babyalter. Sie hätten sich zur Vorbereitung mit Themen der Kirche, des Glauben und des Lebens beschäftigt, haben sozialen Dienst geleistet, Gottesdienste und andere Projekte mitgestaltet. Das Sakrament der Firmung werde in der Regel durch Bischof Heinrich Timmerevers gespendet.

Bereits am 1. April finden die ersten Feierstunden zur Jugendweihe in Annaberg-Buchholz (Erzgebirgskreis), Niesky (Landkreis Görlitz) und Thurm (Landkreis Zwickau) statt. Dabei erhalten die Teenager auf einer Bühne eine Urkunde, ein Buch und Blumen. Bis Anfang Juli werden es insgesamt 274 Feierstunden sein, ohne Einschränkungen, Auflagen oder Verschiebung wie in den Vorjahren, wie der Sächsische Verband für Jugendarbeit und Jugendweihe mitteilte. Neben Familienfesten seien nach dem offiziellen Akt auch Partys in der Klasse oder im Freundeskreis beliebt.

Das Angebot nehmen diesmal exakt 11.878 Jugendliche wahr. Das sind 495 weniger als im Vorjahr, aber 391 mehr als 2021. Zur Vorbereitung besuchten sie Benimm-Kurse, informierten sich über Berufe oder Gefahren im Internet, reisten oder tanzten in der Teenie-Disco unter anderem auch im Dresdner Flughafen, wie Verbandssprecherin Carla Hentschel berichtete.

Gefragt war auch der „Dialog der Jugend“ mit Landtagsabgeordneten über Probleme des Schulsystems, den Klimawandel und das mangelhafte Angebot an Nahverkehr im ländlichen Raum. „Die Beliebtheit der Jugendweihe als wichtiges Übergangsritual auf dem Weg ins Erwachsenenleben bei den 13- und 14-Jährigen und deren Familien ist ungebrochen.“ Das Vor-Corona-Niveau aber ist noch nicht wieder erreicht. 2019 lag die Teilnehmerzahl über 12.500 - 2010 waren es noch etwa 10.000.