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Taifun auf Philippinen: Mindestens 17 Tote

04.10.2009, 15:17

Manila/dpa. - Mit gewaltiger Kraft ist der Taifun «Parma» über den Norden der Philippinen gezogen und hat mindestens 17 Menschen in den Tod gerissen. Die Behörden konnten zunächst keine genauen Angaben zu den Sachschäden machen.

«Der Taifun hat großen Schaden angerichtet, aber wir sind noch dabei, die Lage einzuschätzen», sagte Chito Castro, Leiter einer regionalen Zivilschutzbehörde.

Nur eine Woche nach dem verheerenden Tropensturm «Ketsana», der die Region um die Hauptstadt Manila heimgesucht hatte, stellte «Parma» die Menschen auf den Philippinen erneut vor eine harte Probe. Weil der Wirbelsturm nach Norden abdrehte, verschonte er die von «Ketsana» verwüstete Region um Manila.

Am Abend sorgte dann die Nachricht von einem Seebeben vor der Südküste für Aufregung. Die US-Geologiebehörde registrierte ein Beben der Stärke 6,6 etwa 100 Kilometer von der Stadt Cotabato auf der Insel Mindanao entfernt. Allerdings bebte die Erde in gut 630 Kilometern Tiefe. Zunächst gab es keine Berichte über Verletzte oder Schäden.

Der Taifun «Parma» war am Samstagabend (Ortszeit) nahe der Stadt Ana mit Spitzengeschwindigkeiten von 175 und Böen bis 210 Kilometern pro Stunde auf das Festland getroffen. Der Taifun entwurzelte Bäume und riss Dächer von Häusern. Schwere Regenfälle verwandelten Flüsse binnen Minuten in reißende Ströme. In mindestens fünf Provinzen unterbrach «Parma» die Strom- und Telefonleitungen.

Die meisten Menschenleben forderten zwei Erdrutsche in der Provinz Benguet, etwa 210 Kilometer nördlich von Manila. Sieben Menschen, darunter zwei Kinder, starben, als ein Erdrutsch ihr Haus am Rande einer Schlucht in der Stadt Itogon fortriss, teilten die örtlichen Behörden mit. Bei einem weiteren Erdrutsch starben fünf Menschen. Ein Mann wurde beim Sturz von einem Hausdach getötet, ein zweijähriger Junge und zwei Männer ertranken. Ein anderer Mann starb an Unterkühlung.

Die philippinischen Behörden hatten 32 Provinzen in Alarmbereitschaft versetzt. Viele Regionen wurden geräumt. Diejenigen, die sich weigerten zu gehen, wurden gewarnt, im Falle von Überschwemmungen nicht mit rascher Hilfe rechnen zu können. Etwa 170 000 Menschen verließen aus Angst vor dem anrückenden Taifun ihr Zuhause.

Der Wirbelsturm, der sich abschwächte und dann weiter nach Taiwan zog, verschonte Manila und Umgebung. Dort hatte vor einer Woche der Tropensturm «Ketsana» gewütet, der mit verheerenden Regenfällen mehr als 80 Prozent der Stadt überflutete. Wahrscheinlich starben dabei 300 Menschen. Drei Millionen Menschen leiden unter den Folgen der schlimmsten Überschwemmungen seit vier Jahrzehnten.