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Demonstrationen „Tag X“-Demo in Leipzig: Polizeikontrollen an Zufahrtswegen

Von dpa 03.06.2023, 10:12
Transparente mit der Aufschrift „Solidarität mit allen verfolgten Antifaschist*innen!“ und „Heraus zur Demo am Tag X“ hängen an der Fassade eines Hauses im Osten der Stadt.
Transparente mit der Aufschrift „Solidarität mit allen verfolgten Antifaschist*innen!“ und „Heraus zur Demo am Tag X“ hängen an der Fassade eines Hauses im Osten der Stadt. Sebastian Willnow/dpa

Leipzig - Wegen der befürchteten gewalttätigen Proteste von Linksextremen in Leipzig kontrolliert die Polizei die Zufahrtswege. Es seien Kontrollpunkte eingerichtet worden, sagte eine Polizeisprecherin am Samstag. Nach Ausschreitungen am Freitagabend sei die weitere Nacht ruhig verlaufen. Eine für diesen Samstag geplante linksautonome Demonstration bleibt nach einer Entscheidung des sächsischen Oberverwaltungsgerichts in Bautzen verboten.

Die Polizei rechnet trotzdem mit Anreisen zum linksautonomen Solidaritätstag für die verurteilte Studentin Lina E. Die 28-Jährige war vom Oberlandesgericht Dresden wegen linker Gewalttaten zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt wurden. Seit langem wird in der linken Szene für den „Tag X“ europaweit mobilisiert.

Vermummte hatten am Freitagabend Polizisten angegriffen. Nach dem zunächst friedlichen Verlauf einer Versammlung am Wiedebachplatz im Stadtteil Connewitz flogen aus einer Menge von bis zu 700 Vermummten heraus plötzlich Steine und Pyrotechnik. Sowohl dort als auch in Nebenstraßen brannten Barrikaden aus Mülltonnen und Baustellenabsperrungen. Die Polizei setzte Tränengas ein und wurde nach eigenen Angaben von Hausdächern „mit Gegenständen beworfen“.

Die meisten brennenden Barrikaden waren kurz nach Mitternacht gelöscht, teils mit der Hilfe von Wasserwerfern. Nach ersten Erkenntnissen wurden 23 Beamte verletzt. Einer von ihnen musste im Krankenhaus behandelt werden. Ein Journalist sei von einer unbekannten Person attackiert und leicht verletzt worden. 17 Einsatzfahrzeuge der Polizei wurden beschädigt, acht Fahrzeuge waren in Brand gesetzt worden. Darunter seien auch Autos von Anwohnern gewesen, hieß es. Bis zum frühen Morgen habe es vier vorläufige Festnahmen unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs gegeben.